Sechster Brand in Neumühl
Feuerwehr rettet angrenzenden Wohnhäuser
Kehl-Neumühl Bei einem Großbrand in Neumühl ist in der Nacht zum Montag, 4. September das Ökonomiegebäude in der Wörthelstraße 16 in Neumühl vernichtet worden. Obwohl die mit Heu gefüllte Scheune bereits im Vollbrand stand, als die Feuerwehr kurz nach 22 Uhr eintraf, konnten die Einsatzkräfte die beiden benachbarten Wohnhäuser vor den Flammen retten. Seit Montag, 28. August, war es bereits der sechste Brandeinsatz für die Feuerwehr in Neumühl.
„Das war richtig gute Arbeit“, ist Roland Walter, stellvertretender Kommandant der Kehler Feuerwehr, voll des Lobes für die effektive und koordinierte Arbeit der Einsatzkräfte. Die durch die Hitze an den Wohngebäuden entstandenen Schäden „sind überschaubar“, sagt er; die Erleichterung darüber ist ihm auch am Tag danach noch deutlich anzumerken. Wie knapp es war, zeigen die Bilder, die am Montagmorgen entstanden sind. Etwa 120 Feuerwehrleute waren im Einsatz – einige von ihnen die ganze Nacht über.
Haus weiter bewohnbar
Wie auf den Fotos zu sehen, grenzte das Ökonomiegebäude direkt an eines der beiden Wohngebäude an. Zwar wurde das Dach am Rand beschädigt; das Haus ist jedoch weiterhin bewohnbar. Die ehemaligen Stallungen, die heute als Lager für Heu und landwirtschaftliche Geräte dienten, waren indes nicht mehr zu retten: Noch vor Mitternacht hat die Feuerwehr das Abbruchunternehmen Hertrich alarmiert. Um 0.30 Uhr traf der Abrissbagger an der Brandstelle ein und begann damit, das Heu umzusetzen. Die große Menge an brennbarem Material war auch der Grund dafür, dass immer wieder Feuer aufflammten und die Nachlöscharbeiten bis in den späteren Vormittag hinein andauerten. Außerdem wurde noch in der Nacht ein Teil der Scheune abgerissen.
Im Einsatz waren neben sämtlichen Ausrückbereichen der Kehler Feuerwehr unter der Leitung von Hendrik Wandres auch Wehrleute aus Achern mit dem Abrollbehälter Atemschutz, die große Drehleiter aus Offenburg, die Feuerwehr Willstätt zur Führungsunterstützung und mit einem Löschzug sowie das THW, das die sehr große Brandstelle ausleuchtete. Auch Kreisbrandmeister Michael Wegel war am Brandort, ebenso wie die Polizei.
Die riesige Rauchwolke, die sich kurz vor 22 Uhr in den Himmel schraubte, war über mehrere Kilometer weit zu sehen, bevor sie sich später im Bereich des Sundheimer Flugplatzes auflöste. Der intensive Brandgeruch breitete sich rasch weit über Neumühl hinaus aus. Letzterer führte zu zahlreichen Anrufen von Bürgern bei der Kehler Feuerwache. Ein Eintrag von Brandrauch in die Innenstadt hat jedoch nicht stattgefunden. Die Polizei sperrte die B 28 in Fahrtrichtung Kehl wegen der unmittelbaren Nähe zum Brandort ab.
Oberbürgermeister Wolfram Britz, der nicht in Kehl war, aber mit der Einsatzleitung der Feuerwehr, der Kehler Polizei und dem Neumühler Ortsvorsteher Fritz Vogt im Kontakt stand, dankte den Feuerwehrmännern und -frauen für ihren Einsatz. „Wir können nicht genug wertschätzen, was sie für die Sicherheit unserer Bevölkerung leisten“, sagte er. Beigeordneter Thomas Wuttke machte sich vor Ort ein Bild der Lage.
Polizei bittet um Hinweise
Aufgrund der Häufung der Brände in Neumühl hat die Polizei bereits in der vergangenen Woche mit vermehrten Überprüfungen begonnen. Eventuelle Zusammenhänge zwischen den Bränden sowie die Hintergründe der Brandursachen stehen im Fokus der polizeilichen Ermittlungen. Die Polizei bittet die Bevölkerung, wichtige Hinweise und verdächtige Wahrnehmungen im Zusammenhang mit den Bränden der Kriminalpolizei über die Telefonnummer 0781/212820 mitzuteilen.
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