Angedacht: Günter Ihle
Worte für Mut und Hoffnung auf Zukunft
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber wenn man so manche Nachrichten aus der Welt hört, jetzt auch wieder vom schlimmen Konflikt im Nahen Osten, dann kann man den Eindruck bekommen: Religion bringt nichts Gutes mit sich! Wobei klar ist, dass es im Nahen Osten nicht nur um religiöse Konflikte geht.
Ein anderes Potential von Religion
Ich werde mit diesen Gedanken nichts beschönigen. Aber ich will auch auf das andere Potential von Religion hinweisen. Gerade in diesen Tagen nach dem Pfingstfest geht mir nämlich das Wort aus dem Buch Sacharja (4, 6b) aus der jüdischen Bibel nicht aus dem Sinn: Es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr Zebaoth.
Der Herr Zebaoth sagt das, der "Herr der Heerscharen“. Diese Heerscharen hinterlassen keine Schneise der Verwüstung. Dieser Glaube wird nicht mit Gewalt durchgesetzt. Das hängt aber auch von uns ab, von den Gläubigen. Ob wir solche Worte ernst nehmen, uns daran orientieren oder eben doch mitmachen beim Anwenden von Gewalt mit Worten und mit Taten.
Ich brauche solche starken Worte, die mir zeigen, dass es auch anders geht, die mir Mut und Hoffnung auf Zukunft machen. Ich teile sie mit vielen Menschen auf der ganzen Welt, die sich nach Frieden und Gerechtigkeit sehnen. Ich teile sie mit allen Gläubigen, deren Glaube an ein höchstes Wesen sie den Respekt und die Ehrfurcht gegenüber allen Geschöpfen lehrt. Es ist der Geist, der uns verheißt, dass aus solchem Glauben „Ströme lebendigen Wassers fließen“ (Joh. 7, 38). Nicht nur Hilfsaktionen wie „Brot für die Welt“ oder große Gestalten wie Martin Luther King oder Gandhi weisen auf das große Friedenspotential der Religionen hin. Es ist vielmehr auch der Einsatz unzähliger Menschen, deren Nächstenliebe keine Grenzen kennt. Gott sei dank!
Günter Ihle, evangelischer Dekan, Kehl
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