Im Grunde...
Rational und ohne Dogma

...ist es schön, wenn die Grundschule vor der Haustüre liegt. Keine weiten Wege am Morgen, man kennt sich im Ort aus. Ich weiß, wovon ich spreche, denn im Gegensatz zu meinen Schulkameraden, die schon im zarten Alter von sechs Jahren eine morgendliche Busreise hinter sich hatten, lebte ich in der Stadt, in der sich die Schule befand.

In Baden-Württemberg halten die Kommunen so lange wie möglich an ihren Standorten fest. Das ist schön für die Kinder, aber manchmal geht es auch gegen die Vernunft. Denn eine Schule kostet Geld – angefangen bei den Lehrkräften bis hin zu dem Gebäudeunterhalt. Aber, ab wie vielen Schülern rechnet sich ein Standort nicht mehr? Soll eine Zwergschule für viel Geld renoviert werden, wenn in der Nachbarschaft ein modernes Gebäude liegt? Welche pädagogischen Angebote lassen sich an kleinen Standorten realisieren oder sind größere Einheiten nicht sinnvoller? Muss die Gesellschaft im Extremfall den Beinahe-Einzelunterricht für einige Schüler mittragen? Es stellen sich viele Fragen, die möglichst ohne Dogma diskutiert werden sollten.
Christina Großheim

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