Hochschule Kehl und die Nachhaltigkeit
Ein wichtiges Thema in Theorie und Praxis
Kehl (gro). Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl auf verschiedenen Ebenen eine Rolle. So agiert die Hochschule selbst nachhaltig. "Das ist gar nicht so einfach bei uns", stellt Rektor Prof. Paul Witt fest. Denn für die Erhaltung der Gebäude ist etwa das Amt für Vermögen und Bau in Freiburg zuständig. "Da sind wir nach den Investitionen im Rahmen des Klimapakets III vor ein paar Jahren gut aufgestellt", freut sich Witt. Es gebe auch Gespräche mit der Freiburger Behörde, um der Hochschule in gewissen Bereiche des Gebäudeunterhalts mehr freie Hand zu lassen. "Als wären wir autonom", so Witt.
Die Mensa der Hochschule wird vom Studentenwerk Freiburg betrieben. "Dort haben wir mit unserem Wunsch, regionale und fair gehandelte Produkte anzubieten, offene Türen eingerannt", erklärt Prof. Wolfgang Hafner, Nachhaltigkeitsbeauftragter und Dozent für Kommunalwirtschaft. Außerdem hat sich die Hochschule auf den Weg gemacht, eine "Fair Trade University" zu werden. "Der Senat hat bereits zugestimmt", so Hafner. Weiterhein plant die Hochschule auf ihrem Gelände eine E-Tankstelle für Autos und Fahrräder einzurichten. Die Gespräche mit den Anbietern laufen. "Ende das Jahres haben wir dann auch eine Haltestelle für die Tram unmittelbar vor der Tür", so Rektor Witt. "Da macht so eine E-Tankstelle doch Sinn."
Das Beschaffungswesen der Hochschule selbst hat sich längst verändert. "Bis auf die Klausuren haben wir das Papier in der Hochschule ganz abgeschafft", zeigt Hafner auf. Manuskripte, Informationen, das alles bekommen die Studierenden online zur Verfügung gestellt.
Im Studium spielt das Thema ebenfalls eine Rolle. "Ein Fach Nachhaltigkeit gibt es zwar nicht, aber wir bieten im Rahmen des Vertiefungsstudiums das Modul ,Intergenerative Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit' an", zeigt Prof. Hafner das Angebot auf. " Außerdem spielt das Thema in die unterschiedlichsten Studienbereiche hinein. Kommunales Haushaltsrecht funktioniert ohne Nachhaltigkeit nicht. Es ist wichtig, dass unsere Studierenden dazu einen Bezug bekommen."
Die Hochschule arbeitet unter anderem eng mit der Landesakademie für Umweltschutz in Karlsruhe zusammen, die Vorträge über Nachhaltigkeitsstrategien anbietet. Im Rahmen des Forums Zeitfragen, dem Studium generale der Hochschule, werden zwei Veranstaltungen pro Semester zu dem Thema angeboten. "Da wird das Thema aus Sicht der Praktiker beleuchtet", berichtet Wolfgang Hafner. "Die Referenten zeigen den Studenten: Ja, das funktioniert." Das Angebot richtet sich aber nicht nur an die Studierenden, sondern an alle interessierten Bürger.
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