Angedacht: Henriette Gilbert
Ein anderer Charakter für begrenzte Zeit

Henriette Gilbert | Foto: Diakonie Kork

Narri-Narro und Helau, so würden wir es uns eigentlich in diesen Tagen zu rufen – doch auch dieses Jahr fällt Fasnacht der Pandemie zumindest größtenteils zum Opfer. Es heißt, weiter Maske zu tragen – aber eben nicht die, die wir gerne einmal tragen wollten, wenigstens für ein paar Tage, um uns zu verkleiden.

Manch einer freute sich vielleicht darauf, endlich einmal wieder Clown, ein Narr sein zu dürfen. Ein anderer wollte seine Holzmaske aufsetzten und seiner Energie freien Lauf lassen, einfach närrisch sein. Wir alle kennen diesen Traum, einmal jemand anderes, ein anderer Charakter sein zu können. 

Uns selbst aushalten

Stattdessen müssen wir uns selbst aushalten und uns annehmen, so wie wir sind. Und mitten dahinein höre ich die Worte eines Beters, den 139 Psalm: „Herr, du erforschest mich und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege... Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir...“ Gott weiß, was mich umtreibt. Zu ihm kann ich kommen mit allem, was mich bewegt – auch ganz ungeschminkt!  
Henriette Gilbert, Pfarrerin Diakonie Kork

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