Kriminalstatistik für das Hanauerland
Zahl der Straftaten steigt in Bereichen sprunghaft an
Kehl (als). Mehr Straftaten in Kehl, Rheinau, Willstätt und Appenweier sowie für Kehl ein landesweiter Spitzenplatz in der Kriminalstatistik: Ingolf Grunwald, Leiter des Polizeireviers Kehl und sein Stellvertreter Patrick Schote stellten Zahlen für das Jahr 2018 vor. Der zu bemessende Indikator sei die Häufigkeitszahl, bei der die Zahl der Straftaten in Bezug auf 100.000 Einwohner berechnet wird. Diese liegt in Kehl bei sehr hohen 15.422, so Grunwald. Zum Vergleich: In Offenburg liegt diese Zahl bei 11.444, im gesamten Polizeipräsidium bei 5.849.
In Rheinau stieg die Anzahl der registrierten Straftaten im Vergleich zum Vorjahr auf 479, und damit um 42,6 Prozent. Dies sei der vollständigen Aufhebung der Brückensperrung am Grenzübergang Gambsheim geschuldet. Einen leichten Anstieg gab es bei Wohnungseinbrüchen von zehn auf 14 Straftaten, fast eine Verdoppelung bei Körperverletzungen von 23 auf 44 und bei Betrugsfällen eine Verdreifachung von 31 auf 118 Fälle.
Im Raum Willstätt waren mit 310 registrierten Straftaten 38 mehr zu verzeichnen, so Grunwald. In Willstätt beliefen sich die Sachbeschädigungen auf 34 Fälle und damit auf doppelt so viele wie im Jahre 2017. Insbesondere der Vandalismus an den Schulen in Willstätt falle hierbei ins Gewicht, so Grunwald. In seiner nunmehr zehnjährigen Tätigkeit als Revierleiter sei es besonders erfreulich, dass es in Willstätt 2018 keinen Tageswohnungseinbruch zu verzeichnen galt, ergänzte Grunwald. Gleichzeitig seien in der Gemeinde Willstätt auch die Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum von 17 auf 15 Fälle zurückgegangen. Im Bereich der Rauschgiftkriminalität waren 35 Fälle zu verzeichnen. Grunwald führte aus, dass man mit den Maßnahmen der Observation, der Wohnungsdurchsuchungen und der Kontrolle der sozialen Medien dieser Art von Kriminalität begegnet sei.
Im Bereich der Stadt Kehl sei die Anzahl der gesamten registrierten Straftaten von 5.505 um fünf Prozent gestiegen, so Grunwald. Die Zahl der Ladendiebstähle stieg von 581 auf 779 Fälle rasant an. Davon waren es über 90 Prozent französische Täter. Auch sei im Bereich des Raubes, auch des schweren mit Waffengewalt, mehr als eine Verdoppelung von 19 auf 42 Fälle eingetreten. Die Raubüberfälle würden mehrheitlich auf Tabakläden, Tankstellen und Wettbüros ausgeübt werden. Auch Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum, darunter auch Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz sei von 113 auf 161 Fälle sprunghaft angestiegen. Hingegen sei die Zahl der Tageswohnungseinbruchsdiebstähle von 23 auf neun Fälle zurückgegangen.
Grunwald kündigte an, dass die Polizei in Kehl in zwei Wochen mit sogenannten Bodycams ausgestattet werde.
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