Ein Dank an jugendliche Lebensretter in Kehl
Wohnbau und Feuerwehr haben sich etwas Besonderes einfallen lassen

(von links) Dominique Kornexl, Sebastian Müller, David Kornexl und Jurij Kern vor dem Gebäude der Städtischen Wohnbaugesellschaft, das fast dem Feuer zum Opfer gefallen wäre. | Foto: Stadt Kehl
  • (von links) Dominique Kornexl, Sebastian Müller, David Kornexl und Jurij Kern vor dem Gebäude der Städtischen Wohnbaugesellschaft, das fast dem Feuer zum Opfer gefallen wäre.
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Kehl (st). Eine Fahrt im Hubrettungsfahrzeug der Kehler Feuerwehr und Gutscheine für das Kehler Freibad: Für ihren beispielhaften Einsatz haben sich sowohl die Kehler Feuerwehr als auch die Städtische Wohnbaugesellschaft bei den drei Jugendlichen bedankt, die in der Nacht auf den 23. Juni einen Wohnungsbrand verhinderten und dadurch einen Mann vor dem Tod bewahrten.  

In dem Mehrfamilienhaus in der Kreuzmatt war ein Bewohner vermutlich eingeschlafen, während sein Essen auf dem Herd verkochte. Aufgrund der starken Rauchentwicklung geriet er in Lebensgefahr, ohne dies zu merken. Nachbarn im gleichen Wohnhaus hörten den Rauchmelder zwar piepsen, unternahmen jedoch nichts. Erst Jugendliche, die draußen vor dem Haus das Signal des Rauchmelders erkannten, alarmierten die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte konnten den Mann in
Sicherheit bringen und ihn dem Rettungsdienst übergeben. Dass die Devise „Hinsehen statt Wegschauen“ genau die richtige Handlungsweise war, das wollten die Kehler Feuerwehr und die Wohnbau mit ihrem Dank an die Brüder Dominique und David Kornexl und Sebastian Müller unterstreichen. „Die drei Jungs haben einem Mann das Leben gerettet und zudem einen enormen Sachschaden verhindert, so etwas muss natürlich honoriert werden“, erklärt Jurij Kern,
Geschäftsführer der Städtischen Wohnbaugesellschaft. Mit den Freikarten fürs Freibad wolle die Städtische Wohnbau als Gebäudeeigentümer ihren Dank ausdrücken.

Auch die Kehler Feuerwehr hat sich bei den drei Jugendlichen für ihre Zivilcourage bedankt und ihnen eine Fahrt im Hubrettungsfahrzeug spendiert, wie die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung schreibt. „Viel zu oft denken Menschen an einen Fehlalarm, wenn sie einen Brandmelder hören und haben Angst, die Kosten für den Einsatz übernehmen zu müssen“, sagt Viktor Liehr, Kommandant der Kehler Feuerwehr. Dabei müsse der Anrufer selbst bei einem Fehlalarm nichts zahlen. „Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig anrufen“, appelliert Viktor
Liehr. Wie man an diesem Beispiel sehe, könnten mit nur einem einzigen Anruf Leben gerettet werden, das Signal des Brandmelders solle daher immer ernst genommen werden.

„Wie wichtig das ist, haben wir schon bei einer Brandübung vor zwei Jahren gelernt, als wir noch Mitglieder beim DRK waren“, erklärte David Kornexl. Für ihn und seine Freunde, die alle aus der Kreuzmatt stammen, sei es unverständlich, dass keiner der Nachbarn auf das halbstündige
Piepsen des Feuermelders reagiert habe. „Der Zusammenhalt der Bewohner in der Kreuzmatt ist eigentlich immens“, weiß Jurij Kern. Er hoffe nun darauf, dass sich andere Menschen an den drei jungen Lebensrettern ein Beispiel nehmen und im Ernstfall ebenfalls Zivilcourage beweisen.

Info: Zivilcourage wird in Kehl schon seit vielen Jahren gewürdigt und belohnt. Das Projekt der Kommunalen Kriminalprävention „Augen auf“ wirbt seit 2005 bei Bürgerinnen und Bürgern dafür, Zivilcourage zu zeigen. Jedes Jahr zeichnet das Projekt jene aus, die besondere Zivilcourage bewiesen haben. Außerdem weisen „Augen auf“-Aufkleber an Geschäften, Restaurants, Kneipen, Tankstellen, Schulen, Kindergärten und vielen weiteren Anlaufstellen darauf hin, dass Passanten in Notsituationen dort Hilfe angeboten wird: Hat jemand gesundheitliche Probleme, fühlt er sich  bedroht oder hat er gerade einen Ladendiebstahl beobachtet, so kann er sich an die gekennzeichneten Geschäfte wenden und dort Hilfe finden oder die Polizei rufen.

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