Messdi-Nachlese mit den Bürgern
Wie geht es weiter mit dem Volksfest?

Moderator Martin Müller und Kehl-Marketing-Chefin Fiona Härtel bei der Bürgerbeteiligung zum Kehler Messdi | Foto: Stadt Kehl
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  • Moderator Martin Müller und Kehl-Marketing-Chefin Fiona Härtel bei der Bürgerbeteiligung zum Kehler Messdi
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Kehl (st) Nach dem Messdi ist vor dem Messdi: Die erste Ausgabe des Kehler Volksfestes in der Regie der Kehl Marketing liegt noch keine drei Monate zurück, doch sind die Vorbereitungen für den Messdi 2025 bereits angelaufen. Dass das Fest mit 190.000 Besuchern an vier Tagen, einem „starken Programm“ und Sommerwetter ein voller Erfolg war, darüber war man sich bei der Nachlese am Montagabend, 22. Juli, im Kultur-Café einig, schreibt die Stadt Kehl in einer Pressemitteilung. „Wir wollen nicht stehen bleiben, wir wollen uns weiterentwickeln“, begründete Oberbürgermeister Wolfram Britz, weshalb er, zusammen mit Kehl-Marketing-Chefin Fiona Härtel, trotzdem zur nächsten Bürgerbeteiligungsrunde eingeladen hatte.

Moderator Martin Müller, der bereits die ersten vier Workshops zur Neugestaltung des Messdis begleitet hat, ist im Mai vor allem die „gute Stimmung schon am Morgen“ aufgefallen, er hat den Ruhebereich neben der Friedenskirche als angenehm empfunden und war positiv überrascht, dass sich sieben Vereine mit Ständen am Messdi beteiligt haben. Er lobte den Gemeinderat und die Sponsoren, welche der Kehl-Marketing bei der Organisation einen finanziellen Spielraum geboten hätten. So sei es beispielsweise möglich gewesen, die Videowände aufzubauen, die eine Übertragung der Konzerte von der Hafenbühne auf die Hauptbühne – und umgekehrt – ermöglicht haben, erläuterte Fiona Härtel.

Eine Herausforderung für das Organisationsteam war der kurzfristige Wegfall der Konzertbühne auf dem Dach von Sport Hahn. Der auf die Schnelle vor der Volksbank festgelegte Standort sei nicht ideal gewesen, zog Fiona Härtel Bilanz: Der Platz habe dort nicht ausgereicht, „die Stelle wurde teilweise zum Pfropf“. Für den nächsten Messdi wird geprüft, ob die Bühne in der Kasernenstraße zwischen dem Hotel "Schwert" und dem ehemaligen Sportgeschäft Hahn ihren Platz finden kann.

Das Programm

Großes Lob gab es von den rund 50 Teilnehmenden am ersten Bürgerbeteiligungsabend nach dem Messdi für „das starke Programm“. Die Übertragung der Konzerte per Videowand auf die Marktplatzbühne, die gerade nicht bespielt wurde, kam sehr gut an. Große Tanzgruppen sollten künftig auch auf den großen Bühnen auftreten, wurde vorgeschlagen. Nicht nur eine Bühne, sondern alle, sollten bunt sein, lautet eine Anregung. Der Fokus solle noch stärker auf regionalen Künstlern liegen, „der Messdi braucht keinen Top-Act“, schlussfolgerte die Bürgergruppe, die sich mit dem Programm beschäftigte. Alle Bühnen, auch die kleinere im Bereich des Reisebüros Rade, sollten auch abends bespielt werden, lautete ein weiterer Wunsch. Das Kinderprogramm sollte ausgebaut werden. Bemängelt wurde, dass am Himmelfahrtstag drei Livekonzerte stattgefunden hätten – am Messdi-Samstag dafür auf dem Marktplatz nur eines.

Beteiligung der Vereine

Dass die Vereine beim Messdi 2024 niedrigere Standgebühren bezahlen mussten, wurde grundsätzlich positiv aufgenommen. Weil es jedoch „zu viele Weinstände auf engem Raum“ gegeben habe, seien die Kosten in Relation zum Umsatz für einige dennoch zu hoch gewesen. Der Twirling- und der Schäferhundeverein, die einen gemeinsamen Stand betrieben haben, konnten von guten Erfahrungen berichten: „Eine solche Kooperation ist etwas, was Zukunft hat“, resümierte Volker Lorenz, der die Vereinsgruppe moderierte. Zwar sei die Einbindung der Kernstadtvereine in den Messdi 2024 gelungen, die aus den Ortschaften hätten jedoch gefehlt, wurde festgestellt. Im nächsten Jahr soll erneut der Versuch gestartet werden, den Ortschaften Stände anzubieten, die dann von unterschiedlichen Gruppierungen bespielt werden können.

Messdi-Becher

Ausschließlich positive Rückmeldungen kamen am Montagabend zum Messdi-Becher: Durch den Plastikbecher, der überall befüllt und zurückgegeben werden konnte, sei der Glasbruch deutlich reduziert worden, lautete die einhellige Feststellung. In der Vereinsgruppe wurde der Wunsch geäußert, dass alle Getränke nur noch in Messdi-Bechern ausgeschenkt werden sollten.

Mehr Sitzplätze zum Essen wünschte sich die Gastronomiegruppe, bei der bunten Bühne hätten diese komplett gefehlt. Wie auf dem Marktplatz Schutz vor zu viel Sonne oder vor Regen geboten werden könnte, war ein Thema, das in mehreren Gruppen diskutiert wurde: Während sich die einen – wie früher – ein großes Zelt vorstellen könnten, schlugen andere ein dauerhaftes Metallkonstrukt vor, das bei Bedarf mit Planen überspannt werden kann. Damit könnten die Kosten für den Auf- und Abbau gespart werden.

Angebot an den Ständen

Während zum einen die Qualität an den Ständen in der Fußgängerzone gelobt wurde, bemängelten einige der Teilnehmenden am Montagabend, dass zu viel Essen angeboten worden sei – wobei wiederum die Vielseitigkeit des Angebots sehr gelobt wurde. Vermisst wurden Händler, die regionale Handwerkskunst verkauften und ein Stand mit Spielzeug. Aus den Reihen der Einzelhändler kam Kritik an „zu großen Lücken zwischen den Ständen“. Zu wenige Ladenbetreiber hätten die Möglichkeit genutzt, ihre Waren auf Tischen vor ihren Geschäften auszulegen und stattdessen diese Flächen bewusst freigehalten.

Die starke Präsenz auf unterschiedlichen Social-Media-Kanälen habe sich positiv ausgewirkt, bilanzierte die Kommunikationsgruppe, ebenso wie die Auswahl des Messdi-Logos per Online-Abstimmung. Die Gruppe schlug vor, die Follower früher mit Posts – zum Beispiel über die laufenden Vorbereitungen – zu informieren. Während aus der Sponsorengruppe das Ansinnen kam, das Messdi-Magazin nicht mehr aufzulegen und lieber an allen Bühnen QR-Codes anzubringen, über die man zum Messdi-Programm gelangt, plädierte die Kommunikationsgruppe dafür, die Zeitung für die ältere Generation fortzuführen. Bereichert werden könnte die Messdi-Werbung durch mehrere kleinere Gewinnspiele und durch die Beklebung von Bussen oder Tramzügen, lauteten weitere Ideen.

Wie es weitergeht

Wer sich in die Weiterentwicklung und Gestaltung des Messdis einbringen möchte, der konnte sich bereits am Montagabend in eine „Engagiertengruppe“ eintragen. Mit dieser Gruppe will Marketing-Chefin Fiona Härtel im laufenden Austausch bleiben – beispielsweise über WhatsApp –, Vorschläge sammeln „und das Schwarmwissen“ nutzen. Kehlerinnen und Kehler, die bei der Veranstaltung am Montag nicht dabei sein konnten, aber dennoch mitmachen möchten, können sich per Mail an f.haertel@marketing.kehl.de melden.

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