Trambaustelle Kehl
Verkehrsbehinderungen halten sich in Grenzen
Kehl (st). In fünf Baufeldern in der Kehler Innenstadt wird gleichzeitig gegraben und gebaut; die Baustellen im Zusammenhang mit der Fortführung der Tram bis zum Rathaus haben spektakuläre Ausmaße angenommen. Und dennoch: Die Verkehrsbehinderungen halten sich in Grenzen, beschränken sich auf die Hauptverkehrszeiten.
Die Mitglieder des Baustellenbegleitgremiums – interessierte Bürger, Einzelhändler und Unternehmer – lobten bei ihrem Treffen diese Woche zum einen den Baufortschritt, zum anderen die Hilfsbereitschaft der Bauarbeiter vor Ort. Ilona Jetschmanegg, die die Trambaustelle für den Bereich Tiefbau der Stadt managt, kündigte an, dass die Kreuzung B28/Läger-Tangente voraussichtlich Mitte oder Ende nächste Woche wieder geöffnet werden könne.
Das erklärte Ziel war es, dass Autofahrer zum ersten Adventswochenende von der B28 wieder nach rechts zum City-Center abbiegen können – das sei nun leider nicht zu schaffen, bedauerte Ilona Jetschmanegg. Ursache für die Verzögerung um wenige Tage ist insbesondere der starke Regen am Dienstag: Zum Einbau von Asphalt seien bestimmte Grundvoraussetzungen unabdingbar, erklärte die Tiefbauingenieurin. Zwar konnte der Asphalt inzwischen eingebaut werden, es fehlen jedoch noch die Markierungsarbeiten, die ebenfalls witterungsabhängig sind. Voraussichtlich kann die Kreuzung zu Beginn der nächsten Woche wieder freigegeben werden.
Im Bereich der Geiger-Kreuzung bleibt die derzeitige Verkehrsführung wohl bis kurz vor Weihnachten bestehen. Voraussichtlich in der Woche vor Weihnachten wird der Verkehr stadtauswärts auf die endgültige Fahrspur gelegt; der Verkehr in Richtung Frankreich wird dort geführt, wo später die Tramgleise verlaufen. In der Großherzog-Friedrich-Straße laufe der Verkehr, abgesehen von (mittäglichen und abendlichen) Spitzen im Berufsverkehr, flüssig, stellten Ilona Jetschmanegg und Wirtschaftsförderin Fiona Härtel fest.
Bereits wieder offen ist der Gehweg in der Hauptstraße auf der Seite des Backhauses Dreher. Auf der Ostseite der Großherzog-Friedrich-Straße wird der Asphalt voraussichtlich und wiederum abhängig von den Wetterverhältnissen in der Woche vor Weihnachten eingebracht.
Gute Nachrichten hatte Ilona Jetschmanegg für den Kehler Fastnachtsverein parat: Für den Umzug am 8. Februar bleibt in der Hauptstraße im Rathaus-Umfeld eine vier Meter breite Trasse frei. Für die Narren, einschließlich der Festwagen, reicht der Platz laut Auskunft von Stefan Kaiser aus, Zuschauer werden jedoch nicht in den Baustellenbereich beim Rathaus gelassen werden. Die Tribüne wird deshalb im Bereich der Wilhelmschule aufgebaut werden.
„Die Baustelle ist sehr funktional“, stellte Oberbürgermeister Toni Vetrano im Baustellenbegleitgremium fest: „Im Vergleich mit anderen Städten läuft es trotz Baustelle ganz gut.“ Ein Umstand, den Fiona Härtel nur bekräftigen konnte: Auch in Offenburg und Lahr staue sich der Verkehr zu bestimmten Zeiten: „Da sind die Autofahrer das Warten schon gewohnt“. Zwar habe man in den vergangenen Wochen bemerkt, „dass an allen Enden gebaggert und gegraben wird“, aber die Verhältnisse hätten sich nun stabilisiert.
Dem pflichteten auch Einzelhändler und Unternehmer aus dem Gremium bei: Ein Lerneffekt sei eingetreten, nicht nur bei den Kehlern, sondern auch bei den Straßburgern. Innenstadt-Bewohner und Innenstadt-Besucher fänden ihre Wege, so mancher fahre inzwischen „ganz entspannt über die Hafenstraße."
Die Führung von Fußgängern und Radfahrern sei verbessert worden, berichtete Baubürgermeister Harald Krapp, hier sei der eine oder andere Sicherheitsmangel in den vergangenen Wochen beseitigt worden. Weil sich die Situation in den Baufeldern ständig verändere, müsse man hier konstant hinterher sein. Teilweise seien die manchmal verschlungenen Wege für die Fußgänger etwas zu dunkel, wurde aus dem Gremium bemängelt. Dies gerade in einer Jahreszeit, in der die Nacht sehr früh hereinbreche. Würden Bauarbeiter auf ungünstige Situationen hingewiesen, reagierten sie verständnisvoll und rasch, berichteten die Gremiumsmitglieder. Oft wiesen sie Fußgängern und Radfahrern freundlich den Weg.
Als schwierig wurde die Situation in der Königsberger Straße beschrieben, wo zu viele Lastwagen geparkt würden. Gerlinde Ulrich, Leiterin des Bereichs Verkehrswesen, kündigte Kontrollen an. Der Vorschlag, für die aus Richtung Frankreich kommenden Lastwagen den ersten U-Turn als Weg in den Hafen auszuschildern, wurde verworfen: Weil die Linksabbiegerspur recht kurz sei, könnte sich rasch ein Rückstau auf der B 28 bilden; der Weg über die Hafenzufahrt Ost sei zwar ein kurzer Umweg, die Lastwagenfahrer kämen jedoch dennoch schneller an ihr Ziel.
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