Straßburg und Kehl
Vereinbarung über Zusammenarbeit in allen Lebensbereichen
Straßburg/Kehl (st). Seit bald 30 Jahren arbeiten Straßburg und Kehl rheinüberschreitend zusammen, haben Leuchtturmprojekte wie den Garten der zwei Ufer, die Passerelle des deux Rives, die deutsch-französische Kinderkrippe oder die Tram gemeinsam realisiert und dennoch: In der gemeinsamen Sitzung der Gemeinderäte beider Städte am Mittwoch, 1. Dezember, haben der Kehler Oberbürgermeister Toni Vetrano, die Straßburger Oberbürgermeisterin Jeanne Barseghian und die Präsidentin der Eurométropole de Strasbourg Pia Imbs eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ohne eine Projektliste oder ein finanzielles Engagement festzuschreiben, sieht diese eine Ausdehnung der Zusammenarbeit auf alle Lebensbereiche der Einwohner des rheinüberschreitenden Ballungsraums vor.
Idee der Straßburger OB
Die Idee zu dieser Vereinbarung stammt von Jeanne Barseghian; sie hatte sie gleich beim ersten Treffen mit Toni Vetrano nach ihrer Wahl im Juli 2020 vorgeschlagen. „Wir sind über die Kooperation bereits hinaus“, sagte Jeanne Barseghian vor der Unterzeichnung, „wir leben in einem gemeinsamen Lebensraum, im täglichen Austausch“.
Mobilität, Klima, Städtebau, Gesundheit, Bildung, Kultur und Sport
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Restriktionen hätten das gemeinsame Leben erschüttert und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit verstärkt, erklärte die Straßburger OB. Über das Erfolgsmodell Tram hinaus „gibt es viele wichtige Projekte“. Die Vereinbarung enthalte alle Themenbereiche, die zum Alltag der Einwohner gehörten: Es gehe um Mobilität, Klima, Städtebau, Gesundheit, Bildung, Kultur und Sport, zählte sie auf und dankte Toni Vetrano für sein „anhaltendes Engagement in der Kooperation und den Kampf um Erleichterungen in der Corona-Krise“.
"Lebensraum funktioniert nur als Einheit"
Die Pandemie habe gezeigt, knüpfte Toni Vetrano an Jeanne Barseghians Aussagen an, „dass weder in Berlin, noch in Paris, noch in Stuttgart bekannt ist, wie eng wir inzwischen vernetzt sind“. Daher seien Maßnahmen angeordnet worden, „die an der Lebenswirklichkeit in unserem rheinübergreifenden Ballungsraum komplett vorbeigingen“. Er hoffe, dass die Vereinbarung dazu beitrage, auch in den Hauptstädten deutlich zu machen: „Dieser rheinübergreifende Lebensraum funktioniert nur als Einheit.“
Gleichzeitig sei die Vereinbarung „ein Bekenntnis, dass wir die rheinüberschreitende Zusammenarbeit auf alle Lebensbereiche ausdehnen möchten“, pflichtete er seiner Vorrednerin bei. Damit dies gelingen könne, brauche man noch deutlich mehr Kontakte: zwischen viel mehr Mitarbeitenden der Verwaltungen, aber auch und vor allem zwischen Einwohnerinnen und Einwohnern.
Sie freue sich, dass die Zusammenarbeit auf diese neue Basis gestellt werde, erklärte die Präsidentin der Eurométropole de Strasbourg. Die Eurométropole sei gerne bereit, sich an den in der Vereinbarung aufgeführten Projektideen zu beteiligen.
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