"Großes Lob"
Verein Courage, Polizei und Stadt ehren Lebensretter

Für ihr selbstloses Einschreiten ist Rania Bouallegue (vorne, 4. v. r.) mit ihrem neunjährigen Sohn Zakaria (2. v. l.) von der Polizei sowie vom Verein Courage vertreten durch Joachim Pathon (2. v. r.) und Jannate Hammerstein (3. v. r.) sowie von Oberbürgermeister Wolfram Britz (r.) geehrt worden. | Foto: Stadt Kehl
  • Für ihr selbstloses Einschreiten ist Rania Bouallegue (vorne, 4. v. r.) mit ihrem neunjährigen Sohn Zakaria (2. v. l.) von der Polizei sowie vom Verein Courage vertreten durch Joachim Pathon (2. v. r.) und Jannate Hammerstein (3. v. r.) sowie von Oberbürgermeister Wolfram Britz (r.) geehrt worden.
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  • hochgeladen von Rembert Graf Kerssenbrock

Kehl (st). Sie sind ein Beispiel für Zivilcourage und Hilfsbereitschaft: Die Straßburgerin Rania Bouallegue und ihr Sohn Zakaria sind vom Verein Courage, der Polizei, der Feuerwehr und von Kehls Oberbürgermeister Wolfram Britz für ihr selbstloses Einschreiten in einer Notsituation geehrt worden.

Sohn entdeckt Mann auf der Europabrücke

Es war der Tag vor dem Messdi: Rania Bouallegue fährt mit ihrem Sohn zurück nach Straßburg. Normalerweise hätte er an diesem Tag Fußballtraining. Das Training ist ausgefallen und deshalb fahren Mutter und Sohn bereits gegen 17 Uhr über die Europabrücke. Unterwegs dreht sich der neunjährige Zakaria plötzlich zu seiner Mutter um. Aufgeregt ruft er: „Mama! Mama! Da ist ein Mann, der will von der Brücke springen!“ Tatsächlich entdecken die beiden einen Mann, der über die Balustrade der Brücke geklettert war und den nur noch sein Griff am Geländer von einem Sturz in den Rhein bewahrt.

Ohne lange zu überlegen, wendet Rania Bouallegue ihr Fahrzeug auf der Brücke und fährt eilig zurück nach Kehl. Die Brücke zwischen Straßburg und der Rheinstadt ist an diesem Nachmittag überraschend leer. Zurück auf der deutschen Uferseite eilt sie zur Bundespolizei und berichtet den Beamten, was sie und ihr Sohn gesehen hatten. „Danach bin ich sofort zurück zur Europabrücke, ohne auf die Polizei zu warten“, berichtet Rania Bouallegue.

Mutter und Sohn gelingt die Rettung

Auf der Brücke angekommen, sprechen sie und ihr Sohn den Mann an, reden ihm gut zu. Auch dann noch, als Polizei und Feuerwehr sowohl von deutscher als auch von französischer Seite eintreffen. Schließlich gelingt es Mutter und Sohn, den Mann von seinem Vorhaben abzubringen. Rania Bouallegue nimmt ihn bei der Hand und führt ihn langsam am Geländer entlang zurück auf festen Boden. Wie der Zufall es wollte, trafen Mutter und Sohn den Mann nur eine Woche später erneut. „Inzwischen geht es ihm besser“, berichtet Rania Bouallegue.

Blumen und eine Feuerlöschbootfahrt

Beeindruckt von dem schnellen und beherzten Eingreifen der beiden, schlug die Polizeidienstgruppe C, die an jenem Tag auf der Europabrücke im Einsatz war, dem Verein Courage sowie der Stadt vor, Mutter und Kind zu ehren. „Menschen wie Sie, die auf andere achten und sofort Hilfe holen, verdienen großes Lob“, sagte Oberbürgermeister Wolfram Britz und stimmte zusammen mit Vertretern des Vereins Courage, der Polizei und Feuerwehr in spontane Ovationen für die beiden ein. Der Vorsitzende des Vereins, Joachim Pathon, und Jannate Hammerstein, Leitung der Kriminalprävention, überreichten Rania Bouallegue einen Blumenstrauß sowie einen Gutschein als Zeichen der Anerkennung. Und für den neunjährigen Zakaria gab es ein Überraschungspräsent: OB Wolfram Britz durfte ihn im Namen der Feuerwehr auf eine Rundfahrt im Feuerlöschboot Europa 1 einladen.

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