Integration
Über den Sport in die Mitte der Gesellschaft

Die Turnerschaft aus Kehl leistet ihren Beitrag, um junge und ältere Flüchlinge zu integrieren. | Foto: als
  • Die Turnerschaft aus Kehl leistet ihren Beitrag, um junge und ältere Flüchlinge zu integrieren.
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Kehl (als). Kommunen selbst und mit ihnen die ehrenamtlichen Vereine wurden und sind auch weiterhin mit der Aufgabe der Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen betraut. Beispielhaft hat die Stadtanzeiger-Redaktion mit Klaus Groß, langjähriger Vorsitzender des größten Vereins im Hanauerland, der Kehler Turnerschaft (KT), gesprochen.

Großer Anteil von Flüchtlingen integriert

Der langjährige KT-Vorsitzende und jetzige Abteilungsleiter Klaus Groß erklärt, dass sein Verein traditionell offen gewesen sei für die Integration von Menschen aus anderen Kulturen. Daher habe man vor vier Jahren verstärkt einen hohen Anteil von Flüchtlingen, auch muslimischen Ursprungs, darunter viele im Kindesalter, in den verschiedenen Abteilungen der Kehler Turnerschaft integriert.

Gelegentlich habe der Verein den Jahresbeitrag für Flüchtlingskinder erlassen und einen Antrag beim Landratsamt für Kostenübernahme der Mitgliedschaft gestellt. Dafür genieße das KT-Mitglied das volle Angebot der Räumlichkeiten und Sportanlagen, im Sommer und wie im Winter, so Groß.

Finanzielle Vorleistung

Der Verein sei finanziell oftmals in Vorleistung getreten, obwohl dies auch mit einem Kostenvorschuss für die Aufrechterhaltung der KT-Arena bei der Tulla-Realschule, dem häufig genutzten Fußballplatz und des Vereinsheims im KT-Stadion und der KT-Halle in der Stadtmitte verbunden gewesen sei.

Die Kehler Turnerschaft habe derzeit rund 800 aktive Kinder in ihren Reihen, darunter französische Jugendliche. Insgesamt weist der Verein über 1.850 Mitglieder aus.
Während das Einbinden der Franzosen problemlos verlaufe, blickt Groß skeptisch auf die Integration in ihrer Gesamtheit.

Hindernisse

So hätten die jeweiligen Abteilungsleiter immer versucht, auf die kulturellen Belange der einzelnen jungen Migranten Rücksicht zu nehmen. Jedoch sei etwa ein gefahrloses Geräteturnen am Barren mit einem Schal zur Verhüllung eben leider nicht möglich, nennt Groß ein Beispiel.

Er habe großes Verständnis, dass ein afghanischer Junge sich schwer tue, in einer KT-Abteilung Anschluss zu finden, da er zudem mit den Alltagsproblemen, wie der Erlangung einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung, konfrontiert sei.

Probleme

So habe sich auch die Integration zweier türkischer Fußballklubs als schwierig herausgestellt. Dies hätten zwar während der Amtszeit des Kehler Alt-Oberbürgermeisters Günter Petry das verbriefte Recht auf Trainingsmöglichkeiten und Spielbetrieb eingefordert, dem die KT auch gerne nachgekommen sei, so Groß.

Allerdings sei es bei Spielen und Festen leider zu tätlichen Auseinandersetzungen und Ruhestörungen gekommen. Auch habe man mit einem deutsch-russischen Volleyballverein innerhalb der Turnerschaft "integrativen Nachholbedarf" gehabt, so Groß.

Positive Aspekte

Diese Volleyballer hätten zwar die Annehmlichkeiten der Vereinsanlage genutzt, seien aber letztendlich als Gruppe mit eigenem Trainer unter sich geblieben, bedauert Groß die Entwicklung.
Dennoch gibt es zahlreiche positive Aspekte. So gebe es aktuell ein zweimal in der Woche stattfindendes Fußballtraining, das von vielen begeistert und mit viel Einsatz angenommen werde, betont Klaus Groß.

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