Brücke über Altrhein eröffnet
Über 400 Kinder begleiten die Freigabe
Kehl (st) Mit so vielen Kindern ist noch keine der Kehler Brücken eröffnet worden: Mehr als 400 Grundschüler der Falkenhausenschule begleiten am Montagvormittag, 16. Dezember, die Freigabe der Altrheinbrücke auf Höhe ihrer Schule und singen dazu ein eigens getextetes Brückenlied. Jeweils zwei Kinder aus jeder Klasse dürfen das Band in den badischen Landesfarben zusammen mit Oberbürgermeister Wolfram Britz durchschneiden, schreibt die Stadt Kehl in einer Pressemitteilung. Und dann stürmen die Jungen und Mädchen fröhlich hüpfend die Brücke.
Kaum dass die Bauzäune auf der Insel entfernt sind und die Kinder sich noch fürs Durchschneiden des Bandes bereitmachen, kommt schon die erste Passantin über die Brücke, die seit dem 24. Mai gesperrt war. Nach den Kindern begeben sich auch Anwohner aufs neue Bauwerk, dessen Belag aus einem griffigen Glasfaserkunststoff besteht, der sich zudem durch eine lange Lebensdauer auszeichnet. Die neue Brücke ist mit vier Metern eineinhalb Meter breiter als die alte, so dass sich Radfahrer und Fußgänger deutlich einfacher begegnen können als auf dem früheren Bauwerk.
Abbau im Juni
Die alte Brücke, die im Juni abgebaut wurde, stammte aus dem Jahr 1987 und war sehr marode. Vor allem die im Wasser stehenden Holzpfeiler waren stark angefault. Die neue Brücke überspannt den Altrhein ohne Zwischenstützen und ruht auf Widerlagern aus Stahlbeton, die durch Mikropfähle ergänzt werden, so dass dieses Problem nun nicht mehr besteht. Die Baukosten belaufen sich auf rund 1,1 Millionen Euro; die Stadt bekommt dafür rund 700.000 Euro Zuschuss aus dem Förderprogramm für kommunale Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur der baden-württembergischen Landesregierung und dem Sonderprogramm „Stadt und Land“.
Die am 21. Oktober angelieferte und am 22. Oktober eingehobene neue Brücke besteht aus zwei Teilen; diese Längsteilung hat den Vorteil, dass ein relativ breiter Stegquerschnitt mit sehr großer Spannweite bei einem noch transportablen Gewicht hergestellt werden konnte. Zudem bietet die so geteilte Brücke auch die Möglichkeit, einen großen Kabelkanal für mehrere Leitungen unsichtbar unterzubringen, wie der ehemalige Leiter des Bereichs Tiefbau, Hans-Jürgen Schneider, erklärte. Inzwischen gibt es fünf weitere Brückenprojekte in anderen Städten, die nach gleicher Konstruktionsart gebaut werden, berichtet Paul Wirtz, vom Ingenieurbüro Rothenhöfer Partner.
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