In der Pause auf Ergometern
Tulla-Realschüler virtuell durch die Alpen

In der Pause tritt der Sechstklässler Levin Halkacioglu kräftig in die Pedale und radelt dabei auf dem Smartphone durch einen virtuellen Canyon.  | Foto: Stadt Kehl
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  • In der Pause tritt der Sechstklässler Levin Halkacioglu kräftig in die Pedale und radelt dabei auf dem Smartphone durch einen virtuellen Canyon.
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  • hochgeladen von Rembert Graf Kerssenbrock

Kehl (st). Eine Fahrradtour durch die Alpen? Die Schüler der Tulla-Realschule müssen dafür keine Urlaubskoffer packen und in den Süden reisen. Seit Kurzem müssen sie einzig auf das Läuten der Pausenglocke nach dem Unterricht warten, dann kann die Radtour starten. Auf Initiative des Fördervereins sind zwei Ergometer im Ganztagsbereich der Tulla-Realschule aufgestellt worden. Der Clou: Hier können sich Schüler nicht nur verausgaben, sondern auch gleichzeitig ihr Mobiltelefon aufladen.

Wettkämpfe gegen die Zeit und Mitschüler

Das Interesse der Schüler an den neuen Gerätschaften ist groß, weiß Jugendarbeiter Steffen Klaus. „Wann dürfen wir endlich auf die Räder?“, ist daher eine Frage, die ihm in letzter Zeit häufiger begegnet. Unter den Heranwachsenden ist ein kleiner Wettbewerb entfacht. Wer schafft auf dem Ergometer schneller, die Strecke von einem Kilometer zurückzulegen? „Der momentane Rekord liegt bei zwei Minuten. Aber ich bin sicher, dass er in den kommenden Tagen noch gebrochen wird“, berichtet der Jugendarbeiter und lacht.

In der Pause Dampf ablassen

Die Idee, Sportgeräte aufzustellen, an denen Kinder und Jugendliche in den Pausen „Dampf ablassen können“, wie Steffen Klaus es beschreibt, stammt vom Förderverein der Tulla-Realschule. Alsbald fiel die Wahl auf zwei Ergometer. Allerdings nicht in der klassischen Variante wie man sie aus Fitnessstudios kennt, sondern mit einem Zusatz versehen, der sie für Schülerinnen und Schüler interessant macht.

Bei einer kleinen Demonstration zeigen der elfjährige Alexander Gontschar und die Neuntklässlerin Melinda Sänger, wie die Räder funktionieren. Jugendarbeiter Steffen Klaus legt dazu sein Handy in die Halterung. Mithilfe einer App holt er sich die Schweizer Alpen auf sein Mobiltelefon. Auf dem kleinen Bildschirm schlängelt sich ein asphaltierter Radweg durch das Gebirge. Dabei reagiert die App auf Melinda Sänger und Alexander Gontschar. Erst wenn sie in die Pedale treten, bewegen sie sich auch auf der virtuellen Strecke vorwärts. Sind die Alpen auf den beiden Trimm-Dich-Rädern durchquert, können weitere Bergstrecken auf das Display geladen werden, beispielsweise die Rocky Mountains in den USA.

Die Ergometer fungieren nebenbei auch als Ladestation für ihre Handyakkus – vorausgesetzt sie treten fleißig in die Pedale. „Uns war wichtig, dass die Geräte stabil sind, einen USB-Anschluss haben und dass damit Rennen gefahren werden können“, berichtet Jugendarbeiterin Andrea Neutzler. Gemeinsam mit Steffen Klaus und Isabella Leser betreut sie die Schüler im Ganztagsbereich bis 16 Uhr. Zusätzlich hat sich Andrea Neutzler um die Beschaffung der beiden Räder gekümmert. Sie kommen aus dem Kehler Sportgeschäft Hahn.

In der Pause tritt der Sechstklässler Levin Halkacioglu kräftig in die Pedale und radelt dabei auf dem Smartphone durch einen virtuellen Canyon.  | Foto: Stadt Kehl
Von links: Schulleiter Joachim Seidelmann, Jugendarbeiterin Andrea Neutzler, Melinda Sänger, Bruno Dierle, Carla Sänger (beide Vorstand Förderverein), Alexander Gontschar, Konrektor Erik Sander und Frank Riebel, Geschäftsführer von Sport Hahn | Foto: Stadt Kehl

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