Grundwasserspiegel, Pilz und Infektionen
Trockenstress: Zwölf Bäume werden gefällt
Kehl Es ist ein trauriges Bild: Der hochgewachsene Blauglockenbaum vor dem Gasthaus zum Ochsen in Marlen trägt kein einziges grünes Blatt mehr. Neben elf anderen Bäumen muss er in den kommenden Tagen gefällt werden. Die Gefahr, dass der Stamm oder einzelne Äste brechen könnten, ist zu groß.
Verantwortlich dafür ist der extreme Trockenstress der vergangenen Jahre. Pilzerkrankungen und Infektionskrankheiten haben bei den geschwächten Riesen leichtes Spiel. „Das Grundwasser in Kehl sinkt bei Trockenheit besonders stark ab“, sagt Insa Espig von der Stabstelle Nachhaltige Stadtentwicklung.
Schlechte Wasserspeicher
Mitverantwortlich dafür sind die meist kiesigen und sandigen Böden auf der Gemarkung der Rheinstadt. Diese können Niederschläge weniger gut halten, als es beispielsweise bei Lehm der Fall wäre. Dass viele alte Bäume betroffen sind, liegt daran, dass deren Wurzelsystem bereits abgeschlossen ist. Dadurch können sie sich nicht mehr so leicht auf die veränderten klimatischen Bedingungen einstellen. Sinkt der Grundwasserspiegel aufgrund fehlender Niederschläge ab, wachsen ihre Wurzeln nicht schnell genug in die Tiefe nach.
Neben dem erwähnten Blauglockenbaum sind auch mehrere Weiden, Birken, Eichen und Baumhaseln betroffen. Die Fällungen erfolgen in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde des Ortenaukreises. Sollte die Trockenheit über den Sommer weiter anhalten, müssen weitere Bäume gefällt werden, berichtet Insa Espig. Derzeit beobachten die Baumpfleger des Betriebshofs zehn weitere Bäume in der Kernstadt und den Ortschaften.
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