SDG-Hochschultag in Kehl
Thema: Nachhaltige Städte und Gemeinden

Prof. Willy-Marcel Ndayitwayeko, Université du Burundi (v. l.), wissenschaftliche Mitarbeitern Schilan Stach, Rektor Prof. Dr. Joachim Beck, Rektor Prof. Dr. Audace Manirabona, Université du Burundi, und Prof. Aloys Misago, Université du Burundi | Foto: Hochschule Kehl
  • Prof. Willy-Marcel Ndayitwayeko, Université du Burundi (v. l.), wissenschaftliche Mitarbeitern Schilan Stach, Rektor Prof. Dr. Joachim Beck, Rektor Prof. Dr. Audace Manirabona, Université du Burundi, und Prof. Aloys Misago, Université du Burundi
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Kehl (st) Ende Juni hat an der Hochschule Kehl der dritte Sustainable Development Goals (SDG) Hochschultag Baden-Württemberg stattgefunden. Im Fokus der Veranstaltung stand das Ziel 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Zudem war die Veranstaltung auch der 40-jährigen lebendigen Partnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi gewidmet, in deren Rahmen die Hochschule eine Kooperationsvereinbarung mit der Université du Burundi in Bujumbura abgeschlossen hat, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Hochschultag wurde von Rudi Hoogvliet, Staatssekretär für Medien- und Entwicklungspolitik und Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund mit einem virtuellen Grußwort eröffnet, in welchem er die Bedeutung der Partnerschaft würdigte und die Rolle der Hochschule Kehl besonders begrüßte. „Bei der Agenda 2030 und beim Erreichen aller SDG-Ziele spielen die Städte, Kreise und Gemeinden eine zentrale Rolle, denn bei ihnen spielt sich alles ab – hier sind die Menschen und hier findet die Umsetzung statt“, so Prof. Dr. Joachim Beck, Rektor der Hochschule Kehl bei der Eröffnung, und beschreibt, wie wichtig ein wirkungsorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement einer jeder Kommune ist.

Bedeutung der Kommunen

„Letztendlich werden es die Kreise, Städte und Gemeinden sein, in denen eine nachhaltige Entwicklung gelingt oder nicht“, so Beck weiter. Auf einem der Podien geladen war auch Philipp Saar, stellvertretender Präsident Städtetag BW und Bürgermeister Haslach, welcher in seinen Worten ebenfalls die Bedeutung der Kommunen für die Nachhaltigkeit herausstellte: „Kommunales Handeln bedeutet gleichermaßen auch globale Verantwortung zu übernehmen. Daher haben schon 556 Kommunen in Baden-Württemberg unterzeichnet, dass sie bis 2040 klimaneutral werden möchten“. Die Nachhaltigkeitspläne und Umsetzungsvorhaben der Kommunen nehmen mehr und mehr zu und widmen sich u. a. den Themen Hitzeschutz, Starkregenmanagement, Hochwasser- und Flutwarn- systemen und Flächenumwandlung. „Die Gestalterin des Klimaschutzes sind am Ende des Tags jede einzelne Kommune und nicht nur die Politik. Es sind die vielen kleinen Schritte, die zu gehen sind, die immens wichtig für das große Ganze sind“, fasst Saar zusammen.

Es folgten spannende Vorträge und Workshops aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft, in welchen verschiedene Perspektiven auf aktuelle Chancen und Herausforderungen bei der Umsetzung der entwicklungspolitischen Ziele aufgezeigt wurden. Diese wurden unter anderem in Workshops zu den Themen „Kommunale Partnerschaften“, „Nachhaltige Kommunen“, „Hochschulen, Zivilgesellschaft, Kommunen“, „Zusammenarbeit in der einen Welt“ sowie „Bilanz und Perspektiven der Partnerschaft mit Burundi“ behandelt. 

Wanderausstellung

Begleitet wurde der SDG Hochschultag mit der Wanderausstellung „AMAHORO BURUNDI – Partnerland voller Facetten“ der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) zur AMAHORO Landespartnerschaft zwischen Baden-Württemberg und Burundi. Sie bot die Gelegenheit Themen wie Landwirtschaft, Waren, Potenzial und Kultur näherzubringen und die Partnerschaft gegenüber neuen Zielgruppen bekannt zu machen. Darüber hinaus soll die Ausstellung dazu anregen, ein Teil der Partnerschaft zu werden und so zu den Menschen in Burundi langfristig eine Beziehung aufzubauen. Forschungsschwerpunkt mit Ländern im globalen Süden der Hochschule Kehl „Die Hochschule verfügt aufgrund ihrer langjährigen Kooperations- und Forschungsprojekte über ein umfassendes entwicklungspolitisches Know-how und führt seit vielen Jahren erfolgreiche Partnerschaften mit afrikanischen Hochschulen“, so Prof. em. Dr. Ewald Eisenberg, welcher sich für aktiv in diesem Thema eingesetzt und den Grundstein für sämtliche afrikanische Partnerschaften gelegt hat.

Auch das Land Baden-Württemberg als solches engagiert sich in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit, und so kommt es nicht von ungefähr, dass es mit Burundi bereits seit 40 Jahren eine Partnerschaft hat. Die Hochschule Kehl ist ebenfalls Teil der Institutionen, die eng mit Burundi kooperieren. Nachdem erste Kontakte zwischen der Hochschule Kehl und der Université du Burundi bereits 2022 geknüpft worden waren und Rektor Prof. Dr. Joachim Beck bereits 2023 in Burundi gewesen war, reisten im Januar 2024 Prof. Dr. Pattar und Prof. Dr. Ewald Eisenberg nach Bujumbura, um die Kooperation zwischen der Hochschule Kehl und der Université du Burundi zu konkretisieren.

Kooperationsvertrag

Am Hochschultag war der Rektor der Université du Burundi nun persönlich anwesend, um die Kooperationsvereinbarung mit dem Kehler Rektor zu unterzeichnen. „Unsere Partnerschaft soll leben, und aus diesem Grund werden wir vor Ort in Bujumbura eine Verwaltungsschule aufbauen, damit die Verwaltung in Burundi besser in der Lage sein wird, passgenaue Dienstleistungen zur Versorgung der Bevölkerung zu erbringen“, sagte Prof. Dr. Audace Manirabona, Rektor der Université du Burundi und Prof. Dr. Beck ergänzte: „Die Hochschule Kehl gibt ihr Wissen und Ihre Erfahrung gerne weiter“. Masterstudiengang „Public Management in International Cooperation“ (PMIC) Nicht nur innerhalb vieler Veranstaltung und zahlreicher Projekte gibt die Hochschule ihre Expertise weiter – sondern auch mit dem eigens dafür gegründeten Masterstudiengang „Public Management in International Cooperation“ (PMIC). In diesem zweijährigen berufsbegleitende Studiengang treffen sich die Studierenden aus West-, Ost- und Südafrika sowie aus Europa in verschiedenen Präsenzphasen an verschiedenen Orten (Hochschulen) in Europa und Afrika und simulieren die Arbeit von Projekten der internationalen Zusammenarbeit.

Die Präsenzphasen finden bei den folgenden Hochschulen statt:

  • Hochschule für öffentliche Verwaltung/Kehl
  • Ethiopian Civil Service University (ECSU)/Addis Abeba/Äthiopien,
  • School of Public Leadership/Stellenbosch University (SU)/Südafrika,
  • Centre Africain d’Etudes Supérieures au Gestion (CESAG)/Dakar/Senegal und
  • Institut de la Gouvernance Territoriale (IGT) der Université Cheikh Anta Diop Dakar (UCAD)/Dakar/Senegal.

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