Sieben-Tage-Inzidenz in Straßburg bei 149
Testpflicht für Besucher ohne triftigen Grund
Kehl (st). Weil auch mehrfache Kontrollen, Mahnungen und Bußgeldbescheide keine Wirkung gezeigt haben: Wegen wiederholter Verstöße gegen die Corona-Verordnung hat die Stadt vier Gaststätten in Kehl die Sperrzeiten verlängert. Das bedeutet, dass sie künftig um 23 Uhr schließen müssen, anstatt um 3 Uhr unter der Woche und um 5 Uhr am Wochenende.
Im Ortenaukreis hat die Zahl der positiv auf den Corona-Virus Getesteten von Mittwoch auf Donnerstag, 14. auf 15. Oktober, wieder deutlich zugenommen: Von den 52 Neuinfizierten wohnen drei in Kehl. Damit steigt die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis wieder bei 43,4. Weil die Région Grand Est von Samstag an vom Robert-Koch-Institut als Corona-Risikogebiet eingestuft ist, können nur noch Grenzpendler, Menschen, die zum Arzt müssen oder deren Familienangehörige auf der deutschen Rheinseite leben, ohne negativen Corona-Test aus dem Großraum Straßburg nach Kehl kommen.
Ausnahmen der Quarantäne-Pflicht
Wer unter welchen Bedingungen aus der Région Grand Est, zu der das Unter-Elsass und damit der Großraum Straßburg gehört, über den Rhein kommen darf, regelt die Corona-Verordnung Einreise-Quarantäne und Testung. Ausnahmen von der Quarantäne-Verpflichtung bestehen für Grenzpendler, also für Menschen, die auf der französischen Rheinseite wohnen und in Kehl arbeiten oder für Personen, die sich einer wichtigen medizinischen Behandlung unterziehen müssen.
Von der Quarantäne-Pflicht ausgenommen sind auch Paare mit einem grenzüberschreitenden Lebensentwurf, sei es, dass sie sich das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder teilen oder nicht in einem Haushalt zusammenleben oder Menschen, die ihre Angehörigen pflegen. Bewohnerinnen und Bewohner der französischen Rheinseite, die in Kehl Freunde besuchen, einfach ihre Freizeit verbringen, ins Restaurant oder zum Einkaufen gehen möchten, benötigen laut der Verordnung einen negativen Corona-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist.
Situation in Straßburg und im Unter-Elsass
In Straßburg und im Unter-Elsass steigt die Zahl der Menschen, die sich mit dem Corona-Virus infizieren, weiterhin rasant an: In der Europastadt liegt die Sieben-Tage-Inzidenz am 15. Oktober laut Angaben der regionalen Gesundheitsbehörde bei 149,2, im Unter-Elsass bei 113,4 und in der Région Grand Est bei 106. Der Wert gibt an, wie viele Menschen – bezogen auf 100 000 Einwohner – sich innerhalb von sieben Tagen mit dem Corona-Virus angesteckt haben.
Im Unter-Elsass sind allein am 13. und 14. Oktober 557 Menschen positiv auf Covid-19 getestet worden. 1.999 Kontaktpersonen wurden identifiziert. Obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz inzwischen auch bei den über 65-Jährigen im Unter-Elsass auf 59 gestiegen ist, ist die Situation in den Krankenhäusern noch nicht angespannt: Im Unter-Elsass werden dort am 14. Oktober nach Angaben der regionalen Gesundheitsbehörde 56 Patienten - fünf mehr als am Vortag - behandelt, deren Covid-19-Erkrankungen einen schweren Verlauf genommen hat; elf Erkrankte liegen auf der Intensivstation. Acht Patienten wurden am 14. Oktober neu ins Krankenhaus eingeliefert.
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