Klimafreundliche Lebensweise
Stadt Kehl setzt finanzielle Anreize
Kehl (st). Das Förderprogramm "Klimafreundlich Wohnen" heißt nach einem Gemeinderatsbeschluss seit dem 1. Januar "Klimafreundlich Leben". Die Komponente Mobilität soll zukünftig stärker betont werden und bei Mietern finanzielle Anreize für eine klimafreundliche Lebensweise setzen. Im Jahr 2021 wurden die bereitgestellten Haushaltsmittel in Höhe von 27.000 Euro bereits bis März vollständig ausgeschöpft.
Städtische Fördermittel aufgestockt
Die meisten Anträge auf Förderung gingen für Photovoltaikanlagen, Batteriespeicher und Wandladestationen ein. Für diese bestehen inzwischen auch Landes- oder Bundesförderungen. Im neuen Programm werden die bereitgestellten Summen angepasst. Insgesamt stehen für das Jahr 2022 Fördermittel in Höhe von 37 000 Euro zur Verfügung.
Diese Maßnahmen wird gefördert
- Bürger, die sich eine Photovoltaikanlage anschaffen, benötigen oft eine Steuerberatung, da die Einnahmen der Einspeisung ins Energienetz versteuert werden müssen. Ab sofort besteht die Möglichkeit, für diese Beratung eine Förderung zu erhalten.
- Wer finanzielle Unterstützung für eine Photovoltaikanlage bekommen möchte, sollte wissen: Künftig ist dies nur noch bei bestehenden Gebäuden – nicht aber bei Neubauten – möglich.
- Im Bereich Mobilität werden zukünftig der Bau von Fahrradstellplätzen und die Anschaffung von E-Lastenrädern subventioniert. Bei den Fahrradabstellplätzen ist – analog zu Photovoltaikanlagen – zu beachten, dass eine Förderung nur für bereits bestehende Gebäude möglich ist, da die Schaffung von Fahrradabstellplätzen für Neubauten ohnehin Pflicht ist.
- Weil die Sanierung von Bestandsgebäuden großes Potential für die Vermeidung klimaschädlicher Emissionen bietet, aber gleichzeitig oft sehr kostenintensiv ist, will die Stadt zukünftig die maximale Fördersumme für Wärmedämmung sowie die Erneuerung von Fenstern und Türen erhöhen.
- Die Wiedervermietung von leerstehendem Wohnraum oder die Neuschaffung von Wohnraum aus bereits gebauten Häusern wird von der Stadt finanziell unterstützt. Hier besteht ein hohes Einsparpotential, da der Neubau von Gebäuden und die Erschließung von Siedlungsgebieten für gewöhnlich hohe Treibhausgasemissionen verursachen.
- Um das Programm sozialer zu gestalten, wird mit Inkrafttreten auch die Anschaffung einer sogenannten Balkon-Photovoltaik-Anlage finanziell unterstützt. Mieter können ein solches Solarmodul auf ihrem Balkon oder ihrer Terrasse installieren und damit Strom für den Eigenverbrauch gewinnen.
Die Förderung für erneuerbare Heizungsanlagen wird hingegen gestrichen, weil mit der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ bereits ein starker Anreiz für den Austausch alter Heizungsanlagen besteht, sagt die Leiterin des Bereichs Stadtplanung/Umwelt, Kora Herrmann. In der Vergangenheit gab es eine maximale Fördersumme je Gebäude. Diese entfällt zukünftig, wodurch mehrere Mietparteien im selben Gebäude bei der Anschaffung von beispielsweise einer Balkon-Photovoltaikanlage finanzielle Unterstützung beantragen können.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.