Energiesparen dank LED-Technik
Stadt Kehl rüstet auf effiziente Straßenlaternen um
Kehl (st). Sie leuchten die ganze Nacht und verbrauchen dabei Unmengen an Energie: Bis zu 40 Prozent des Stromverbrauchs von Kommunen entfallen nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur auf die Straßenbeleuchtung. Ein Ziel des Kehler Klimaschutzkonzeptes ist daher, diese nach und nach auf LED-Technik umzurüsten – dadurch können pro Lampe bis zu 80 Prozent Strom eingespart werden. In Marlen wurden als Teil eines Pilotprojekts jetzt 74 Straßenlaternen auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Weitere 1.700 sollen noch in diesem Jahr im gesamten Stadtgebiet folgen.
Möglich macht dies eine Förderung des Bundesumweltministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative sowie die Zusammenarbeit mit der "BürgerEnergiegenossenschaft Kehl eG". Diese steuert im Zuge des Pilotprojekts „Energieeffizienz-Genossenschaften Straßenbeleuchtung“ einen Teil des für die Umrüstung benötigten Geldes über sogenannte Lampenpaten bei, die einzeln oder gemeinsam mit anderen Bürgern die Finanzierung einer LED-Lampe übernehmen.
Im Laufe des Jahres sollen mithilfe der Förderung alle 1.700 Quecksilberlampen, die das Stadtgebiet beleuchten, auf LED-Technologie umgerüstet werden. Jede dieser neuen Lampen spart pro Jahr rund 325 Kilowattstunden Strom – das entspricht 191 Kilogramm des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. „Zusammengerechnet können durch die Umrüstung jedes Jahr 262 Tonnen Treibhausgasemissionen vermieden werden“, freut sich Baubürgermeister Harald Krapp bei einem Vor-Ort-Termin in Marlen.
Stellenweise sind die energieeffizienten Lampen bereits im gesamten Stadtgebiet zu finden. Denn ist eine Straßenlaterne kaputt, wird sie direkt gegen die moderne Variante ausgetauscht. Außerdem werden überall, wo neu gebaut wird, von vorne herein Lampen mit LED-Technik aufgestellt.
Neben den 1700 Quecksilberlampen beleuchten noch 3600 sogenannte Natriumdampflampen die Kehler Straßen. Sie verbrauchen im Vergleich zu LED-Lampen nur geringfügig mehr Strom. Darum werden sie erst dann modernisiert, wenn sie ihre Lebensdauer überschritten haben und ohnehin ausgetauscht werden müssen.
Hintergrund:Die Entwicklung des vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit geförderten Klimaschutzkonzeptes wurde 2012 von der Stadt Kehl in Auftrag gegeben und von der Firma "endura" gemeinsam mit interessierten Bürgern ausgearbeitet. Darin verpflichtet sich die Stadt Kehl, den CO2-Ausstoß bis 2023 zu reduzieren. Die zentralen Bestandteile des Konzeptes bestehen aus einer Energie- und CO2-Bilanz für das gesamte Stadtgebiet sowie einer Analyse des Potentials für Energieeinsparung, Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien. Zudem wurden Klimaschutzziele festgelegt und ein konkreter Zehn-Jahres-Aktionsplan erstellt, durch den der Energieverbrauch, die Energiekosten und der CO2-Ausstoß vermindert werden sollen – eine dieser Maßnahmen ist die Umrüstung der Straßenlaternen auf LED. Das gesamte Klimaschutzkonzept inklusive des vollständigen Aktionsplans, der auch Informationen zu den jeweiligen Einsparpotenzialen sowie dem vorgesehenen Zeitpunkt und den Kosten der Umsetzung enthält, können Interessierte im Bereich „Stadtplanung/Umwelt“ der Stadtverwaltung, telefonisch unter 07851/884322, anfragen oder im Internet als PDF-Datei unter http://www.kehl.de/klimaschutzkonzept herunterladen.
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