Graffiti-Wand im Garten der zwei Ufer
Nie war „Ich liebe dich“ in Kehl so bunt
Kehl (st). Mit Passerelle des deux Rives, Trambrücke und malerischen Sonnenuntergängen über dem Rhein konnte Kehl bislang bereits Selfie-Fans und Instagrammern like-verdächtige Kulissen bieten. Nun ist die Stadt um mindestens zwei Motive reicher: Vor einer von Graffiti-Künstler Hannes Felix Kramer gestalteten Wand mit zwei unterschiedlichen Motivseiten können sich Verliebte, Verlobte und Verheiratete ablichten (lassen) oder auch Einzelpersonen, Freunde und Freundinnen ein Bekenntnis zu ihrer Heimatstadt und ihrem rheinübergreifenden Lebensraum in die Welt schicken. Die Graffiti-Wand ist ein gemeinsames Projekt der BSW Anlagenbau und Ausbildung GmbH (BAG), der Otto Thüm KG, der Schreinerei Kleinhans GmbH, des Ingenieurbüros Kuno F. Siegenführ, der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungs-GmbH Kehl sowie der Stadt Kehl.
Kunterbunte Kulisse
Etwa eine Woche lang haben die Auszubildenden der BAG – Leon Seitz, Marlon Oßburg, Felix Krumm und Matthias King – unter Anleitung ihrer Ausbilder, Nico Baaß und Benjamin Staufer, am massiven Stahlrahmen für die Ich-liebe-dich-Wand gearbeitet. Bereits um 7 Uhr haben sie mit dem Aufbau im Kehler Teil des Gartens der zwei Ufer bei der Villa Schmidt begonnen. Der angekündigten Hitze wegen. Betonstaubwolken flogen auf, wenn sie Löcher ins vom städtischen Betriebshof gefertigte Betonfundament gebohrt haben, Schraubenzieher klapperten auf Stahl, mit Rätschen wurden die großen Muttern festgezogen. Die ersten Verkleidungen des silberfarbenen Rahmens wurden angebracht und gaben diesem einen Hauch von Vintage. Nach zweieinhalb Stunden war das Gerüst bereit für die Graffitis. Die lieferten Mitarbeiter der Schreinerei Kleinhans am späteren Vormittag an, die Ausbildenden haben sie hochgetragen auf die Grasfläche und gemeinsam mit Nico Baaß und Benjamin Staufer die dreigeteilten Bilder in die Rahmen eingehängt, an die richtige Position geschoben und fixiert. Fertig war die kunterbunte Kulisse für farbenfrohe Fotos.
Idee von Nicole Thüm
Die Idee für die Ich-liebe-dich-Wand mit der Skyline von Kehl und Straßburg hatte Nicole Thüm. Sie wollte vor allem Paaren, die sich in der Villa Schmidt trauen lassen, einen Hintergrund bieten, vor dem sich etwas andere Hochzeitsbilder machen lassen. Sie engagierte dann auch Graffiti-Künstler Hannes Felix Kramer, der sich sofort für diese Aufgabe begeisterte.
Die Arbeit an dem Gemeinschaftsprojekt der BAG, der Otto Thüm KG, der Schreinerei Kleinhans GmbH, des Ingenieurbüros Kuno F. Siegenführ, der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungs-GmbH Kehl sowie der Stadt Kehl hat bereits im vergangenen Jahr begonnen. Nach einer Ortsbesichtigung im Sommer 2019 mit Michael Enderle und Christian Gülland von der BAG wurde die Rahmenkonstruktion entworfen und daraufhin die Statik erstellt. Der Rahmen sollte so beschaffen sein, dass die Holzplatten mit den Graffitis vor Feuchtigkeit geschützt und damit wetterbeständig sind. Die Konstruktion wurde so gestaltet, dass sich die Platten recht einfach austauschen lassen, das Motiv also im Laufe der Zeit verändert werden kann.
Im Sommer 2020 stellte die Schreinerei Kleinhans ihre Halle zur Verfügung, wo Hannes Felix Kramer seiner Arbeit nachgehen konnte: In insgesamt 25 Stunden besprühte er die knapp drei Meter hohen Wände und verwendete dabei mehr als 70 verschiedene Farbtöne. Die beteiligten Unternehmen an diesem Gemeinschaftswerk haben sich als Sponsoren eingebracht. "Ich freue mich sehr, dass dieses gemeinsame Projekt auf diese Art zustande gekommen ist und von nun an den Garten der zwei Ufer mit einem weiteren Element bereichert“, sagt Fiona Härtel, Geschäftsführerin der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungs-GmbH.
Zwei Seiten
Während die der Villa Schmidt zugewandte Seite der Wand zwei Schirme zeigt, deren Abschluss die Silhouette von Kehl und Straßburg bildet und unter denen der Schriftzug „Ich liebe dich – Je t‘aime“ prangt, zieren markante Gebäude von Kehl und Straßburg, darunter der Weißtannenturm, der Wasserturm, die Friedenskirche sowie die Saint-Paul-Kirche und das Münster, die Seite in Richtung Trambrücke. Drumherum ranken sich die Noten des Badner-Liedes und der Marseillaise.
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