Badesee in Goldscheuer: Nilgänse sollen verscheucht werden
Maßnahmenkatalog erstellt damit das Badeverbot bald aufgehoben werden kann
Kehl-Goldscheuer (st). Kothäufchen am Ufer des Goldscheuerer Badesees und auf den Stegen machen deutlich, wer verantwortlich ist für die gesundheitsschädlichen E.Coli-Bakterien und die Enterokokken im Gewässer, die am Freitag zu einem Badeverbot im Naturbad geführt haben: Nilgänse, die sich hier angesiedelt und bislang offenbar wohlgefühlt haben. Damit soll jetzt Schluss sein: Bei einem Ortstermin am Montag (31. Juli) wurde vereinbart, dass die Wasservögel vergrämt – also verscheucht – werden sollen. Angst machen sollen den Tieren, die sich deutlich stärker vermehren als Wildenten, zum einen ausgebildete Jagdhunde, zum anderen Schüsse mit Schreckschusspistolen in die Luft.
Die Nilgänse sollen weder getötet noch eingefangen werden, ihnen soll nur der Aufenthalt gerade dort verleidet werden, wo viele Familien mit Kindern baden gehen möchten. Um dies zu erreichen, wurde am Montag bei einem Ortstermin ein ganzes Maßnahmenpaket verabredet. Jagdpächter werden von der Ortsverwaltung Goldscheuer dazu aufgefordert werden, mehrmals täglich mit ihren Hunden am Naturbad vorbeizuschauen, um die Nilgänse aufzuscheuchen. Erste Versuche am Wochenende haben bereits dazu geführt, dass beim Vor-Ort-Termin am Montag keine Wasservögel anzutreffen waren. Den Jagdpächtern wird darüber hinaus erlaubt, Schüsse mit Schreckschusswaffen abzugeben, um die Gänse zu vertreiben.
Die Ortsverwaltung wird außerdem die Bürger direkt ansprechen, die in der Vergangenheit die Nilgänse offenbar gefüttert haben – trotz des bereits seit Jahren bestehenden Fütterungsverbots auf Kehler Stadtgebiet. Mitarbeiter des Betriebshof werden dennoch abgelegten Kot der Tiere rund um den See und auf den Badestegen einsammeln, so gut es geht, um zu verhindern, dass er durch Regen in den See gespült wird. Als zusätzliche Maßnahme werden am Freitag von einem speziellen Mähboot aus, die Wasserspflanzen im See geschnitten und entnommen, um auch daran angelagerte Kotbestandteile aus dem Badegewässer zu entfernen.
All diese Maßnahmen sollen dazu dienen, dass sich die Wasserqualität in dem beliebten Badesee in unmittelbarer Nähe zum Jugendtreff Badhiesel möglichst rasch wieder verbessert. Dr. Silke Roder, Leiterin des Bereichs Tiefbau, Grünflächenmanagement und Betriebshöfe, hat sich am Montag gemeinsam mit ihren Mitarbeitern den Zulauf des Badesees vom Uhl-See bis zum Naturbad angeschaut und konnte dort nichts feststellen, was die Wasserqualität im Badesee negativ beeinträchtigen könnte.
Bevor der See wieder zum Baden freigegeben werden kann, müssen die Gewässerproben, die vom Gesundheitsamt gezogen werden, wieder unbedenkliche Werte aufweisen. Das Badeverbot im Naturbad war am Freitag verhängt worden, nachdem die im Wasser nachgewiesenen Darmbakterien eine so hohe Konzentration (2.235 E.Coli pro 100 Milliliter Wasser und 1.391 Enterokokken pro 100 Milliliter Wasser) erreicht hatten, dass sie aus Sicht des Gesundheitsamts eine Gefahr für die Gesundheit der Badegäste darstellten. Die Bakterien können Darmerkrankungen aber auch Harnwegsinfektionen hervorrufen.
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