Müllensorgung
Manchmal landet Müll dort, wo er nicht hingehört

Ein Abfallbehälter im Stadtgebiet Kehl quillt über. | Foto: rek
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Ortenau (set). Die Müllentsorgung ist in den Städten und Gemeinden ein ständig wiederkehrendes und wichtiges Thema. Das schlägt sich schon in der Vielzahl der Abfallkörbe von Kehl, Willstätt und Rheinau nieder.

Kehl: 820 öffentliche Abfallbehälter

"Derzeit befinden sich rund 820 öffentliche Abfallbehälter in Kehl und den Ortsteilen", sagt Alexandra Bertolini von der Stadtverwaltung in Kehl. In Willstätt sind es laut Holger Hemler ungefähr 200 inklusive der einzelnen Hundetoiletten. "In Rheinau sind an Spielplätzen, Bushaltestellen und öffentlichen Plätzen insgesamt 70 Abfallkörbe aufgestellt", erklärt Marianne Zimmer von der Rheinauer Stadtverwaltung.

Dabei leeren die Verwaltungen in Willstätt und Rheinau nach einem festgesetzten Turnus. "Wir leeren die Abfallkörbe mindestens einmal wöchentlich", sagt Holger Hemler. "Die wichtigsten Stellen werden auch noch einmal vor dem Wochenende angefahren und geleert." In Rheinau zeigt sich ein ähnliches Bild: Dort erfolgt die Entleerung zwei Mal in der Woche, "jeweils am Montag und am Freitag", erläutert Marianne Zimmer.

unterschiedlicher Turnus

Nur die Stadtverwaltung in Kehl agiert in dieser Hinsicht vollkommen anders. "Das ist unterschiedlich und wird je nach Standort und Abfallaufkommen individuell festgelegt", erklärt Alexandra Bertolini und fügt hinzu: "In der Regel schwankt der Turnus zwischen einmal pro Woche bis hin zu zweimal täglich in der Fußgängerzone oder stark frequentierten Orten wie den Tram-Haltestellen."

Doch egal, für welche Variante sich die einzelnen Kommunen letztlich entscheiden, ein Fakt steht unumwunden fest: "Generell kann man sagen, dass sich das Müllaufkommen im Stadtgebiet in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert hat", erklärt Alexandra Bertolini. So habe sich die Menge des anfallenden und zu entsorgenden Straßenkehrichts in den vergangenen zehn Jahren von rund 230 auf ungefähr 265 Tonnen erhöht – das seien fast 37 Tonnen oder 16 Prozent.

65 Tonnen Müll

"Auch das Müllaufkommen aus der manuellen Stadtreinigung hat sich in dieser Zeit von 57 Tonnen auf mehr als 65 Tonnen deutlich gesteigert", erzählt die Kehler Verwaltungsmitarbeiterin. Laut Marianne Zimmer habe vor allem die wilde Müllablagerung an überwiegend abgelegenen und weniger einsehbaren Plätzen zugenommen.

Einzig die Gemeinde Willstädt kann dies nicht bestätigen: "Wilde Müllablagerungen gibt es eigentlich recht wenig", sagt Holger Hemler. Dennoch gebe es Stellen, wo Leute in und um Willstätt häufig Müll liegen lassen würden: Das sei an der Infobucht an der B28 bei Sand der Fall und in den Gewerbegebieten und im Bereich der Glas- und Altkleidercontainer.

Kosten gehen in die Hunderttausende

Auch die Stadt Kehl ist laut Alexandra Bertolini in den Gewerbegebieten von häufigen Müllablagerungen betroffen. Darüber hinaus sind Gegenden mit hohem Müllaufkommen unter anderem "die Tramhaltestellen, der Bereich um den Spielplatz zwischen Wasserband und Weißtannenturm sowie die Gegend bei der B28/Läger und der Bereich um das Schulzentrum", erklärt sie.

Die Kosten für die Müllentsorgung gehen in die Hunderttausende: So koste die Leerung der öffentlichen Abfallbehälter in Kehl im Schnitt der vergangenen drei Jahre rund 139.000 Euro. Der gleiche Mittelwert, nur im Hinblick auf die maschinelle Platz- und Straßenreinigung, schlägt laut Alexandra Bertolini mit ungefähr 326.000 Euro zu Buche plus 16.500 Euro für die Entsorgung von Kehrricht. Willstätt hat "2017 Kosten von rund 6.250 Euro für die Entsorgung von gemischten Siedlungsabfällen bezahlt", erklärt Holger Hemler. 2018 seien es bereits ungefähr 8.390 Euro gewesen.

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