Neues Verwaltungsgebäude
Landrat Scherer unterzeichnet Vertrag mit Generalübernehmer

Landrat Frank Scherer (v. r.), Armin Koch, Geschäftsführer Vollack GmbH&Co. KG, und Dirk Baumbach, Partner und Architekt Vollack GmbH&Co.KG, unterzeichnen den Vertrag für die Generalübernahme des neuen Verwaltungsgebäudes in Kehl. | Foto: LRA Ortenaukreis
  • Landrat Frank Scherer (v. r.), Armin Koch, Geschäftsführer Vollack GmbH&Co. KG, und Dirk Baumbach, Partner und Architekt Vollack GmbH&Co.KG, unterzeichnen den Vertrag für die Generalübernahme des neuen Verwaltungsgebäudes in Kehl.
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Kehl (st). In der Kehler Hafenstraße entsteht ein neues Verwaltungsgebäude des Landratsamts Ortenaukreis. Das rund 3.500 Quadratmeter große Gebäude soll nach der höchsten Effizienzstufe für Nichtwohngebäude gebaut werden und zukünftig die Kommunale Arbeitsförderung (KOA), das Amt für Soziales und Versorgung, die Sozialen Dienste, die Psychologische Beratungsstelle und das Kfz-Bürgerbüro unter einem Dach bündeln.

Zukunftsweisendes Projekt

Nachdem die Kreisgremien Anfang Mai bereits einstimmig grünes Licht für die Auftragsvergabe gegeben haben, kam es am Mittwochnachmittag zur offiziellen Vertragsunterzeichnung im Offenburger Landratsamt mit Landrat Frank Scherer und Dirk Baumbach, Partner und Architekt von der Vollack Gruppe. Die Karlsruher Spezialisten für schlüsselfertige Bauausführung werden als Generalübernehmer das 16,3-Millionen-Bauprojekt realisieren. „Mit diesem Gebäude erfüllen wir die Anforderungen an eine moderne Verwaltung und machen unseren Standort Kehl fit für die Zukunft. Bisher verfügt der Ortenaukreis in der drittgrößten Stadt im Kreis über kein eigenes Verwaltungsgebäude, unsere Einrichtungen sind an drei Standorten verteilt. Das ist nicht mehr zeitgemäß“, sagt Landrat Frank Scherer. „Das neue Gebäude wird höchsten Energie-Standards entsprechen. Es ist unser erstes Gebäude, das so hohe Umwelt-Normen setzen wird. Ich freue mich, dass wir mit Vollack einen kompetenten Partner für die Umsetzung dieses zukunftsweisenden Projekts gefunden haben. In der Kehler Hafenstraße wird eine offene, serviceorientierte Verwaltungseinrichtung entstehen, die zudem sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein wird“, so Scherer.

Die bisherige Unterbringung der Dienststellen in den verschiedenen Gebäuden sei räumlich sehr beengt und für Kunden und Mitarbeiter seit Jahren gleichermaßen unbefriedigend, ergänzt Finanzdezernentin Jutta Gnädig. Die in Achern bereits erfolgreich umgesetzte Zusammenführung der Dienststellen werde jetzt auch in Kehl realisiert.

Förderwürdige Lösung

„Uns ist es wichtig, ein Gebäude mit modernen Räumlichkeiten zu schaffen, in denen die Mitarbeitenden gerne arbeiten. Stadt, Landkreis, Region und Umwelt sollen von einer Lösung profitieren, die sogar förderwürdig ist und so Deutschlands angestrebte Klimaziele im Blick hat“, betont Architekt Dirk Baumbach von Vollack. So werden Bürgerkontakte im Neubau ausschließlich im Basis- und Erdgeschoss stattfinden und den Kunden die Orientierung erleichtern. „Die innovative Bürogestaltung lässt sowohl Einzelarbeit als auch vielfältige Zusammenarbeitsmöglichkeiten zu und ermöglicht auch eine spätere flexible Umstrukturierung der Büroflächen“, erklärt Gnädig. „Das neue Gebäude ist auch technisch zukunftsfähig und hat die Nachhaltigkeit der verwendeten Materialien im Blick“, so Gnädig.

Das Gebäude soll aus regionalem Recyclingbeton erstellt werden und auch der komplette Innausbau mit nachhaltigen Materialien erfolgen. Die Wärmeversorgung wird mittels Fernwärme erfolgen. „Im Gebäude ist eine Fußbodenheizung geplant, die im Sommer auch zur Kühlung genutzt wird. Auf dem Dach des Gebäudes ist eine PV-Anlage vorgesehen, deren erzeugter Strom für die Gebäudetechnik zum Einsatz kommt. Gemeinsam mit dem thermischen Energiespeicherkonzept kann die Photovoltaikanlage die Klimatisierung des Gebäudes ohne externe Energie aus dem öffentlichen Netz gewährleisten. Das vorgesehene Energiekonzept kann die Temperaturschwankung der Außenluft optimal ausgleichen und schafft ganzjährig ein gesundes Raumklima“, weiß Amtsleiter Arnold Sälinger, zuständig für das Gebäudemanagement im Landratsamt. Zudem würden elektrotechnischen Maßnahmen den Energieverbrauch minimieren. „Die Beleuchtung wird komplett mit LED-Leuchtmitteln ausgeführt. In allen Räumen ist eine tageslichtabhängige Steuerung mit Präsenzerkennung vorgesehen. Das Gebäude wird mit einer umfangreichen Gebäudeautomation ausgestattet, die einen energetisch optimierten Betrieb ermöglicht und dafür sorgt, dass die energetischen Systeme aufeinander abgestimmt betrieben werden“, so der Gebäudemanagement-Leiter.

„Wir möchten für unsere Bauherren die höchste Effizienzstufe für Nichtwohngebäude und mit ihr die BEG-40NH-Förderung möglich machen, das Gebäude ist deswegen als KfW-Effizienzhaus 40 konzipiert“, erläutert Architekt Baumbach Für eine effiziente Wärme- und Kälteversorgung macht sich Vollack die thermische Speicherfähigkeit des Betons zunutze. Die sogenannte Betonkernaktivierung sorge in Kombination mit einem saisonalen Erdspeicher zuverlässig für optimale Temperaturen im Gebäude.

Baustart Ende 2023

Das Gebäude wird nach der Vollack-Methode und als „Design + Build“ entstehen. „Generalplanung und Bauausführung sind optimal aufeinander abgestimmt, das sorgt nicht zuletzt für verlässlich getaktete Abläufe“, so Baumbach. Der Baustart für das neue Landratsamt in Kehl ist für Ende 2023 geplant.

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