Offenes Feuer ist nicht erlaubt
Kontrollen gegen das Parkchaos am Baggersee

Anfang Juli ging der Kommunale Ordnungsdienst mit einer Abschleppaktion gegen Falschparker am Korker See vor. | Foto: Stadt Kehl
  • Anfang Juli ging der Kommunale Ordnungsdienst mit einer Abschleppaktion gegen Falschparker am Korker See vor.
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Ortenau (gro). Nicht nur die Schwimmbäder in der Region sind beliebte Ausflugsziele, um sich zu erfrischen. Gut besucht sind ebenso die Baggerseen, doch nicht jeder Badegast hält sich an die geltenden Regeln. Das beginnt damit, dass die Zufahrten hemmungslos zugeparkt werden und endet mit nächtlichen Partys – häufig mit offenem Feuer – und Trinkgelagen.

Ein bekanntes Beispiel ist der Korker Baggersee: Viele Besucher stellen ihre Autos in die Brandschutzzonen, die Zufahrten für Rettungswagen und Feuerwehr werden blockiert. Besucher, die dort grillen und Party feiern, verhalten sich unangemessen. Die Stadt Kehl hat darauf reagiert, seit Juni führen Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) dort Kontrollen durch. Im Juli gab es eine Abschleppaktion. Zwei Mal täglich fahren sie zu dem See. Nicht zur Freude aller, so mancher Badegast reagiert laut Stadt aggressiv auf die Beamten.

Die Polizeiverordnung der Stadt Kehl verbietet offenes Feuer, auch mit einem Grill, auf öffentlichem Gelände. Die Ausnahmen sind die zugelassenen Grillstellen. Auch dieses Verbot wird nicht eingehalten, deshalb hat der Kommunale Ordnungsdienst aufgrund der anhaltenden Trockenheit seit Anfang August ein verstärktes Auge auf diese Bereiche.

Die Gemeinde Willstätt hat gleich zwei Seen, die sehr beliebt sind. In Legelshurst und Hesselhurst kommen die Besucher nicht nur aus der Gemeinde. "Der Gemeindevollzugsdienst kontrolliert vor allen Dingen an den Wochenenden", berichtet Hauptamtsleiter Andreas Leup-holz. Wer die Rettungswege blockiert oder allgemein falsch parkt, der erhält einen Strafzettel oder muss damit rechnen, dass er abgeschleppt wird. "Es gibt keinen grünen Grashalm mehr", stellt Leupholz fest und macht damit auf die Brandgefahr auch an den Seeufern aufmerksam. Das Problem: "Wir können nicht Tag und Nacht jemanden abstellen, der kontrolliert." Dennoch würden regelmäßig Stichproben gemacht. Für die Ordnung sei am Tage der Gemeindevollzugsdienst verantwortlich, in der Nacht die Polizei.

Der Meißenheimer Vällinsschollensee ist wegen seines feinen Sandstrandes ein besonders begehrter See, um baden zu gehen. "Es handelt sich um eine Badestelle, nicht um einen Badesee", betont Hauptamtsleiter Hartmut Schröder. Eine Unterscheidung, die ebenfalls für die Seen in Kehl und Willstätt gilt. Der Grund für die Abgrenzung: Die Kommunen übernehmen keine Haftung, wer hier schwimmt, tut dies auf eigene Gefahr.

Der Meißenheimer See ist in verschiedene Zonen unterteilt: das Betriebsgelände der RMKS, die Kies abbaut, ein Vereinsgelände, eine Gemeingebrauchsfläche und ein Naturschutzgebiet. In einer Rechtsverordnung speziell für diesen See wurde die Benutzung geregelt. "Wir haben bereits vor Jahren eine Fläche in der Nähe des Zugangs zu den durch die Vereine genutzten Flächen und der Gemeingebrauchsfläche mit Bäumen bepflanzt, die Schatten spenden", erklärt Schröder. "Dieser Bereich kann durch parkende Fahrzeuge genutzt werden." Die Zufahrt erfolge durch den Ort. "Wir gehen davon aus, dass sich die Bevölkerung an das erhöhte Verkehrsaufkommen durch die Badegäste gewöhnt hat." Es seien keine Probleme bekannt. "Die überwiegende Zahl der Badegäste hält sich an die Regeln, die im allgemeinen Straßenverker gelten. Einige wenige parken im absoluten Halteverbot, etwa vor dem abgeschrankten Bereich", so Schröder. Dann könne es bei einem Notfall durchaus schwierig werden.

Grillen ist nur an einer Feuerstelle erlaubt, die auf der Gemeingebrauchfläche liegt. "Die kann grundsätzlich genutzt werden. Aufgrund der derzeitigen Trockenheit und der daraus resultierenden Waldbrandgefahr haben wir allerdings im Augenblick die Nutzung untersagt", sagt Schröder.

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