Bundesweiter Warntag am 12. September
Kehl setzt auf mobile Sirenen
Kehl (st) Beim vierten bundesweiten Warntag am Donnerstag, 12. September, probt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe für den Ernstfall. Dann werden ab 11 Uhr deutschlandweit vielerorts Sirenen aufheulen. Nicht so in Kehl und 26 weiteren Kommunen im Ortenaukreis, schreibt die Stadt Kehl in einer Pressemitteilung. Schon 1992 wurde die Anlagen in der Rheinstadt deaktiviert und teilweise abgebaut. Stattdessen setzt Kehl auf zwei mobile Sirenen, die im Bedarfsfall auch auf Fahrzeugen montiert werden können und auf ihre Feuerwehrfahrzeuge, die fast alle über Lautsprecheranlagen verfügen. Darüber hinaus wird der Warntext am 12. September auch über Warn-Apps, Radio, TV- und Rundfunkanstalten verbreitet und über den Warnkanal Cell-Broadcast direkt auf das Handy oder das Smartphone gesendet.
Die beiden mobilen Sirenen können gezielt dort eingesetzt werden, wo eine Warnung erforderlich ist. Neben Heultönen können sie auch individuelle Warnungen und Anweisungen abspielen. Letzteres ist auch über alle Feuerwehrfahrzeuge mit Lautsprecheranlagen möglich, die im Ernstfall gezielt durch die Straßen fahren und für Warndurchsagen genutzt werden können. Ein Praxisbeispiel dafür war ein Großbrand im Auenheimer Gewerbegebiet, bei dem Anwohner des Hafengebiets aufgrund der Rauchgasentwicklung über Lautsprecher zum Schließen von Türen und Fenstern aufgefordert wurden. Am Warntag werden in Kehl keine Lautsprecherfahrzeuge unterwegs sein, aber die beiden mobilen Sirenen werden auf dem Gelände der Feuerwache in der Kernstadt getestet.
Stadt rät zur Nutzung der NINA-App
Die Stadt empfiehlt ihren Einwohnern zusätzlich die Warn-App NINA auf ihrem Smartphone zu installieren. Die App warnt im Ernstfall nicht nur, sondern gibt auch wichtige Hinweise zur Vorbereitung auf Gefahrensituationen. Das Hauptziel des Warntags ist es nicht nur, das Modulare Warnsystem MoWaS zu testen, sondern auch die Bevölkerung für das Thema Warnung zu sensibilisieren. Nur wer Warnmeldungen richtig einordnet, kann sich in Gefahrensituationen richtig verhalten und sowohl sich selbst als auch seine Familie schützen.
Hintergrund
Die Zivilschutzsirenen in Kehl wurden bereits 1992 auf Beschluss des Gemeinderates außer Betrieb genommen. Die Bundesregierung hatte ihr Sirenensystem nach dem Mauerfall aufgegeben und den Kommunen überlassen. Da die Kehler Wehr bereits in den 1970er-Jahren dazu überging, ihre Freiwilligen per Funk zu alarmieren, hatte sie in der Folge keine Verwendung mehr für das System, das daraufhin außer Betrieb genommen und teilweise deinstalliert wurde. Heute werden die Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen über das digitale Alarmierungsnetz mobilisiert, das vom Ortenaukreis betrieben wird.
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