Bisher kommissarisch
Julia Winkler neue Leiterin des Ordnungsamts
Kehl (st). Der städtische Bereich Sicherheit und öffentliche Ordnung im Kehler Rathaus hat mit Julia Winkler eine neue Leiterin. Nachdem sie den Bereich bereits kommissarisch geführt hatte, hat der Gemeinderat sie zum 1. April zur neuen Produktbereichsleiterin gewählt. Die Neubesetzung war notwendig geworden, da der wegen staatsanwaltlicher Ermittlungen wegen Bestechlichkeit seit Herbst 2021 nicht mehr im Amt ist.
„Kehl ist eine sehr lebendige Stadt.“ Das ist der 26-Jährigen aus Oberkirch bereits während ihres Public-Management-Studiums an der Verwaltungshochschule an der Kinzigallee aufgefallen. Durch die Grenznähe gebe es vergleichsweise mehr Veranstaltungen und Kundgebungen. „Das macht die Arbeit im Ordnungswesen abwechslungsreich – und immer spannend“, sagt sie.
Seit zwei Jahren Stellvertretung
Das Interesse an den Themen Sicherheit und Ordnung wurde bei ihr früh geweckt. Im Einführungspraktikum beim Ordnungswesen in Oberkirch, in Vorbereitung auf ihr Bachelor-Studium, wurde ihr klar: „Das interessiert mich sehr.“ Seit März 2018 ist Julia Winkler bei der Stadtverwaltung im Ordnungswesen tätig, zunächst als Sachbearbeiterin, ein Jahr später bereits als stellvertretende Leiterin des Bereichs. Die Freude daran, sich tief in Fälle im Zusammenhang mit dem Gaststätten- und Polizeirecht einzuarbeiten, hat sich die 26-Jährige über die vier Jahre bewahrt. Umso schöner sei es für sie gewesen, als der Gemeinderat ihr die hauptamtliche Leitung des Produktbereichs übertrug, berichtet sie.
Auch wenn viele Schwerpunkte im Ordnungswesen rechtlich vorgegeben seien, gebe es dennoch einigen Gestaltungsspielraum. „Ich habe große Lust, Neues in Gang zu bringen“, sagt sie. So hat sich die 26-Jährige mehr Digitalisierung, ein verbessertes Beschwerdemanagement und strukturelle Änderungen vorgenommen. „Ich möchte die Zusammenarbeit mit der Landespolizei, aber auch innerhalb des Produktbereiches stärken“, sagt sie.
Vereinfachung der Kommunikation mit Bürgern
Neben dem Ordnungswesen gehören auch das Verkehrswesen und das Standesamt zum Aufgabengebiet Sicherheit und öffentliche Ordnung. Damit der kommunale Ordnungsdienst im Stadtgebiet sichtbarer und präsenter wird, gibt es durch den Außendienst vermehrt Kontrollen an Orten, die in der Vergangenheit häufiger aufgefallen sind. Auch die Kommunikation mit Bürgern soll einfacher und schneller werden.
Ein erster Schritt ist die Erweiterung der E-Mail-Adresse polizeibehoerde@stadt-kehl.de zu einem Meldeportal: Je nach Problemfall werden E-Mails von Bürgern direkt an den zuständigen Mitarbeitenden des Kommunalen Ordnungsdiensts weitergeleitet. Der Absender erhält eine Eingangsbestätigung sowie eine Erledigungsmitteilung. Von dem standardisierten Prozess erhoffen sich die Mitarbeitenden einen doppelten Nutzen: Zum einen soll ein digitalisiertes Beschwerdemanagement zu Zeitersparnissen beispielsweise bei der Dokumentation von Ordnungswidrigkeiten führen, andererseits sei es „unser Ziel, die Beschwerdeführer stärker in das Verfahren einzubinden“, erläutert Julia Winkler. Auch an anderer Stelle soll die Digitalisierung in der Polizeibehörde vorangebracht werden: Dienstleistungen wie Gaststättenerlaubnisse oder Gewerbeanmeldungen sollen zukünftig online bezahlt und die entsprechenden Dokumente heruntergeladen werden können. „Eine Stadtverwaltung muss aktuell bleiben“, sagt sie.
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