Hanauer Landmarkt
Jugendliche präsentieren Interpretationen von Heimat und Brauchtum
Kehl. „Wo ist meine Heimat und wo komme ich her?“ – mit diesen Fragen haben sich die Neuntklässler der Tulla-Realschule im Rahmen eines Kunstprojekts im vergangenen Jahr beschäftigt. Aus Pappe, Farbe, Stoff und Kleister haben sie 15 Kopfpuppen gebastelt, die dieses Thema widerspiegeln. Die Ergebnisse werden auf dem Hanauer Landmarkt am Wochenende des 6. und 7. Oktober präsentiert.
„Der Hanauer Landmarkt hat das Ziel, die alten Traditionen des Hanauerlandes in das Bewusstsein der Menschen zurückzuholen und gleichzeitig moderne und neue Akzente zu setzen“, erklärt Antje Lenz, Projektleiterin Veranstaltungen bei der Stadtmarketing GmbH. Darum habe man sich an die Jugendlichen gewandt, um ihre Interpretationen von Heimat und Brauchtum in die Veranstaltung einfließen zu lassen.
Die Kopfpuppen werden in den Geschäften entlang der Fußgängerzone ausgestellt, welche das gesamte Wochenende geöffnet haben. Damit bekommen die von verschiedenen Kindergärten phantasiereich gestalteten hölzernen Kappenschlüpfe Verstärkung, die bereits beim vergangenen Hanauer Landmarkt die Innenstadt verschönert haben.
„Das Thema Dekoration schreiben wir beim Hanauer Landmarkt ganz groß“, betont Antje Lenz. Neben den Kopfpuppen und Kappenschlüpfen sorgen daher auch überlebensgroße Strohpuppen in Hanauer Tracht, zahlreiche Kürbisse, selbst gezogenen Maispflanzen, Blumen und Strohballen für eine herbstlich-rustikal geschmückte Innenstadt.
Auf dem Marktplatz erwarten die Besucher zudem von 11 bis 18 Uhr regionale Produkte, traditionelles Handwerk und ein buntes Rahmenprogramm: Ein Beschicker wird Tabak rollen, ein anderer spinnt mit dem Spinnrad Fäden, es werden Weidenkörbe geflochten und die für das Hanauerland so typischen Strohschuhe angefertigt. Darüber hinaus werden Tabakanstecherinnen aus Ichenheim zusammen mit dem Sing- und Spielkreis Ichenheim wie in alten Zeiten Tabakblätter auf Schnüre fädeln. Dabei geben sie traditionelle Lieder zum Besten, die früher zu dieser Arbeit gesungen wurden.
Neben den handwerklichen Darbietungen können die Besucher alte Traktoren bestaunen oder sich bei einer Freiluftausstellung über die Geschichte des Hanauerlands informieren.
Außerdem sorgen Musikgruppen und Trachtenvereine aus dem deutschen und dem französischen Hanauerland für Unterhaltung auf dem Markt, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Neu in diesem Jahr ist, dass der Festsonntag um 12 Uhr mit einem Hanauerland-Umzug durch die Fußgängerzone startet, der von verschiedenen Musik- und Trachtengruppen gestaltet wird.
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