Beirat für Menschen mit Beeinträchtigungen
Helferportal und Badelift

Im Freibad Auenheim wurde ein neuer Badelift installiert. | Foto: Stadt Kehl/Mark Gregotsch
  • Im Freibad Auenheim wurde ein neuer Badelift installiert.
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Kehl (st) Wird es in der Rheinstadt bald ein Helferportal geben, dass Menschen mit Hilfebedarf und Helfende zusammenbringt? Unter anderem darum ging es bei der Sitzung des Beirats für Menschen mit Beeinträchtigungen, schreibt die Stadt Kehl in einer Pressemitteilung. Darüber hinaus gab es eine gute Nachricht für mobilitätseingeschränkte Menschen. Im Freibad Auenheim steht wieder einen Badelift zur Verfügung. Auenheims Ortsvorsteherin Sanja Tömmes informierte das Gremium zudem über den Stand der Barrierefreiheit im Gebäude der Ortsverwaltung.

Bei sommerlichen Temperaturen ins kühle Nass springen: Was für die meisten Menschen Routine ist, kann sich für Menschen mit Beeinträchtigungen oft schwierig gestalten. Für Rollstuhlfahrer stellt sich die Frage, wie sie überhaupt ins Becken gelangen sollen. Eine Lösung für dieses Problem ist ein sogenannter Badelift. Ein solcher wurde im Freibad Auenheim ab 2013 genutzt. Da der alte Lift in der Zwischenzeit kaputt gegangen ist, beschafften die Technischen Dienste nun ein modernes Ersatzgerät, das bereits in dieser Badesaison zum Einsatz kommen wird. Wer Bedarf hat, fordert den Badelift beim Eintritt an der Kasse an. Genutzt werden kann er sowohl am Nichtschwimmer- als auch am Schwimmerbecken, berichtete Nicolas Uhl, Inklusionsbeauftragter der Stadt, den Beiratsmitgliedern. Nutzer können vom Rollstuhl aus selbstständig umsteigen und werden anschließend vom Aufsichtspersonal ins Becken gelassen.

Plattform zur Vernetzung

Fabian Widmann, Mitarbeiter des Unternehmens Helferportal GmbH & Co. KG, präsentierte dem Beirat per Videoschalte eine Plattform, die „Hilfesuchende und Hilfegebende zusammenbringt“, wie es Nicolas Uhl ausdrückte. Wer Unterstützung benötige, könne diese über das Portal anmelden, erklärte Fabian Widmann. Helfer bekämen im Anschluss nur solche Aufgaben vorgeschlagen, die ganz genau zu ihren Fähigkeiten passen würden. Das Thema Sicherheit würde das Unternehmen ernst nehmen, stellte Fabian Wiedmann klar. Wer sich als Helfer registriere, müsse Mitglied einer gemeinnützigen Organisation sein und zudem vor Beginn seiner Tätigkeit ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis vorlegen.

Diskutiert wurde über die Barrierefreiheit im Rathaus Auenheim. Ortsverwaltung, Sitzungs- und Trausaal sowie der Nachhaltigkeitsladen „s’Umsonst“ sind nur über Treppen zugänglich. Gleiches gelte für das von der Caritas organisierte Betreuungsprogramm der Grundschule Auenheim, das seit Oktober 2021 im Rathaus untergebracht ist, informiert Ortsvorsteherin Sanja Tömmes das Gremium. Ein Missstand, welcher auch das Obergeschoss des Gebäudes betreffe, welches seit Ende 2023 leer steht. Die Ortsverwaltung würde diese Räumlichkeiten gerne einer Arztpraxis zur Verfügung stellen. Damit diese dann barrierefrei sein könne, wünscht sich die Ortsvorsteherin, dass der in der mittelfristigen Finanzplanung für 2027 vorgesehene Bau eines Aufzugs früher umgesetzt wird. In diesem Zusammenhang wies Oberbürgermeister Wolfram Britz darauf hin, dass das Thema Barrierefreiheit zukünftig bei allen Rathäusern und Ortsverwaltungen mitzudenken sei.

Leichterer Übergang

Gute Nachrichten gab es bezüglich der Ampelanlage in der Marktstraße zwischen Kulturhaus und Läger-Parkplatz. Die zu hoch angesetzte Bordsteinabsenkung wird von der mit dem Bau beauftragten Firma im Rahmen der Gewährleistung umgebaut.
Thema der vorherigen Beiratssitzung war auch ein barrierefreier Zugang zur Friedenskirche. Hier informierte der Inklusionsbeauftragte Nicolas Uhl das Beratungsgremiums darüber, dass die evangelische Kirchengemeinde vonseiten der Landeskirche derzeit keine Mittel zur Finanzierung einer entsprechenden Rollstuhlrampe zu erwarten habe. Nach kurzer Diskussion votierte der Beirat mehrheitlich dafür, abermals das Gespräch mit der evangelischen Kirchengemeinde zu suchen. Sollte sich im Dialog keine Handlungsoption abzeichnen, könnte es in einem weiteren Schritt zu einer Protestaktion vor dem Gotteshaus kommen.

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