Paul Witt zu niedriger Wahlbeteiligung
Gute Kandidaten, wenig Interesse

Kehls amtierender OB Toni Vetrano verkündet das Ergebnis des ersten Wahlgangs für seinen Nachfolger. Enttäuschend dabei ist die Wahlbeteiligung von 36 Prozent. | Foto: rek
  • Kehls amtierender OB Toni Vetrano verkündet das Ergebnis des ersten Wahlgangs für seinen Nachfolger. Enttäuschend dabei ist die Wahlbeteiligung von 36 Prozent.
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Kehl (rek). Für den zweiten Wahlgang zur OB-Wahl in Kehl haben sich keine neuen Kandidaten beworben und von den angetretenen hat keiner zurückgezoen. Damit werden kommenden Sonntag wieder die Namen von Wolfgang Britz, Thomas Wuttke und Anemone Bippes auf den Wahlzetteln stehen. Dies hat der Gemeindewahlausschuss bekannt gegeben. Enttäuschend für Beobachter ist vor allem die Wahlbeteiligung, die am vergangenen Sonntag bei 36 Prozent lag.
"Mit Corona hat das wenig zu tun", analysiert der Experte für Kommunalwissenschaften an der Kehler Hochschule, Paul Witt. Traditionell sei die Wahlbeteiligung bei Bundes- und Landtagswahlen höher, wenn es um die sogenannten großen Themen gehe. "Lokale Themen interessieren bei kommunalen Wahlen nur bei direkter Betroffenheit des Einzelnen", beobachtet Witt. Das Kandidatenfeld sei mit den drei Bewerbern quantitativ und qualitativ gut besetzt, trotzdem reichten die Themen offensichtlich nicht aus, um zur Wahl zu gehen. Zu den Nicht-Wählern zählt Witt beispielsweise die EU-Ausländer, die in Kehl zahlreich leben. "Die sind schwer zu mobilisieren, weil sie kein Interesse haben oder sogar überhaupt nicht wissen, dass eine Wahl stattfindet." Ändert es sich am Sonntag, wenn es darauf ankommt? Eher nicht, lautet Witts Prognose.

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