Freibadsaison in Auenheim
Gelassenheit am Premierentag
Kehl-Auenheim (st). Mit Online-Ticketsystem, Hygienekonzept und begrenzten Besucherzahlen – das Freibad in Auenheim hat seit Montag mit einer Reihe von Neuerungen wieder geöffnet. Am Premierentag ist gegen 9 Uhr vor dem Einlass noch nichts von einer langen Warteschlange zu sehen.
Nur vereinzelt stehen hier Gäste und warten darauf, dass ihre Eintrittskarten gescannt werden. Trotz Nieselregens herrscht gute Laune: „Nass wird man sowieso“, sagt Besucherin Lisa Winkler. 34 Gäste zieht es ins Bad, bis zu 200 erlaubt die Corona-Verordnung. Nach drei Minuten löst sich die Warteschlange vor Lisa Winkler auf und gibt den Weg zu den Umkleiden frei.
Zu Beginn hätte er eigentlich mit einem größeren Andrang gerechnet, sagt ein Badegast an den Schließfächern. Auenheims Badleiter Florian König nimmt die überschaubare Besucherzahl am Premierentag gelassen: „Wir sind glücklich, erstmal mit 40 bis 50 Menschen in den beiden Becken starten zu können.“ 200 Wasserbegeisterte könne das Freibad täglich an jeweils drei Badezeiten aufnehmen; von 9 bis 12 Uhr, von 13 bis 16 Uhr und von 17 bis 20 Uhr.
„Gleichzeitig ist unser Online-Ticketsystem seit heute Morgen voll funktionsfähig. Daher rechnen wir im Laufe der Woche mit steigenden Besucherzahlen“, sagt Florian König, während er eine Gruppe aus zwölf Badegästen auf deren Weg zum kühlen Nass begleitet. Den schwarz-gelben Pfeilen folgend gelangen sie von den Umkleiden zu den Duschen im Freien und schließlich zum Schwimmerbecken der Anlage. „Wir haben vor der Eröffnung den ganzen Innenbereich des Auenheimer Freibades gereinigt und desinfiziert“, erklärt der Badleiter. „So eine Komplettreinigung gibt es in dieser Saison täglich in jeder Pause und nach Schließung der Anlage.“
Gut gelaunt steigen die zwölf Besucher in das aufgeheizte Becken. Die Wassertemperatur liege konstant bei 26 Grad, versichert Florian König. „Sogar die Kraulrichtung ist geregelt“, stellt Lisa Winkler fest und zeigt vom Becken aus auf zwei Schilder. Humorvoll werden dort die Verkehrsregeln für die „Schwimmautobahn“ erklärt. „Solange uns die Mitarbeiter des Bads nicht mit Schiffen verwechseln, die es zu lotsen gilt, kann ich mit diesen Regeln leben“, ergänzt die Besucherin.
Bevor jedoch die erste Bahn geschwommen werden kann, bekommt die Gruppe eine Einweisung von Florian König: „In den einzelnen Bahnen wird entgegen dem Uhrzeigersinn geschwommen, dadurch können schnellere Schwimmer ohne Probleme im Abstand von eineinhalb Meter überholen“, sagt er. Das Schwimmbecken ist in drei Bahnen abgesteckt. In jedem Abschnitt dürfen sich bis zu 20 Schwimmerinnen und Schwimmer gleichzeitig aufhalten. Heute stehe Planschen mit Abstand auf der Tagesordnung, scherzt Florian König. Nach einiger Zeit im kühlen Nass kommt sogar vereinzelt die Sonne hinter der Wolkendecke zum Vorschein.
Abduschen müssen sich die Badegäste im Freien, die Duschen im Gebäude sind mit türgroßen Spanholzplatten versperrt. „Betreten Gäste irrtümlicherweise die geschlossenen Duschen, riskieren wir dadurch eine erneute Schließung des Bades“, erklärt Patrik Vetter, Leiter der Bäder bei den Technischen Diensten Kehl. Nach drei Stunden müssen alle Gäste das Bad verlassen.
Dann ist die erste Badezeit vorüber und Mitarbeitende der Bäderbetriebe reinigen und desinfizieren sämtliche Besucherbereiche in den Innenräumen sowie die Griffe am Beckenrand. Jeder Gegenstand, der mit Haut in Berührung kommen kann, werde von Hand mit Desinfektionsmittel besprüht, erläutert Patrick Vetter. Hierbei kommt ein spezielles Reinigungsmittel zum Einsatz. Es müsse lediglich aufgetragen werden.
„Bis zur erneuten Öffnung in einer halben Stunde ist es von den Oberflächen der Griffe und Böden verschwunden“, erklärt Florian König. Dann können die nächsten Badegäste empfangen werden. 90 von insgesamt 600 Eintrittskarten hat die Ticket-Plattform bereits am ersten Tag der Badesaison vermittelt. Tendenz steigend. „Die höheren Temperaturen und das Wochenende werden naturgemäß mehr Menschen ins Freibad locken“, sagt Patrik Vetter.
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