Kommunion und Konfirmation
Für junge Menschen ein wichtiger Schritt im Glauben

Die Kirche, hier St. Michael in Honau, steht im Dorf und damit mitten im Leben. | Foto: als
  • Die Kirche, hier St. Michael in Honau, steht im Dorf und damit mitten im Leben.
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Ortenau (als). Kommunion bei der katholischen und Konfirmation bei der evangelischen Kirche gehören zu den zentralen Ereignissen für die Mitgliedschaft in der jeweiligen Gemeinde. Wie sieht es mit diesen Traditionen der beiden christlichen Kirchen heute aus und gibt es einen Wandel der Bedeutung?

Der Gemeindereferent in der katholischen Kirchengemeinde Kehl- Hanauerland, Lothar Beyer, berichtet, dass von der Pfarrei Herz-Jesu Kork am Sonntag, 28. April, dem klassischen Weißen Sonntag, 24 Jugendliche erstmals die Kommunion erhalten werden. In der Pfarrei St. Michael in Honau werde dies für 27 Kinder eine Woche später stattfinden. Laut Beyer sehen die Kinder in der Kommunion "einen wichtigen Schritt im Glauben". Von den insgesamt 51 Kindern sind dieses Jahr fünf vor der Erstkommunion noch getauft worden, so Beyer. In der Kirchengemeinde habe die Erstkommunion immer einen sehr großen Stellenwert. Gegenüber dem Vorjahr empfangen zehn Kinder mehr die Kommunion. Grundsätzlich stellt er fest: "Kirche und Glauben gewinnen bei einigen an Bedeutung."

Die Erstkommunionkinder hätten nach Sakrament die Möglichkeit, in die Jugendgruppen der Gemeinde, wie bei den Ministranten oder Pfadfindern, aktiv zu werden. Zudem würde jede Gruppe spezielle Freizeiten anbieten. Die Eltern spielten bei der Vorbereitung eine große Rolle. „Wir starten mit Hausbesuchen der einzelnen Familien, um direkten Kontakt zu bekommen, und die Erwartungen der Eltern zu erfahren und unser Konzept zu erklären“, so Beyer. Dann gebe es einen Infoabend vor dem Startgottesdienst. Hier könnten sich die Eltern melden, die auch in der Vorbereitungszeit ihrer Kinder mitarbeiten möchten. "Dann brauchen wir die Eltern, die die Kinder zu den Gruppenstunden und Gottesdiensten aus den 18 Dörfern der Kirchengemeinde Hanauerland fahren", erklärt Beyer.

Am Wochenende des 17.bis 19. Mai wird die Konfirmationen stattfinden, berichtet Pfarrer Raimund Fien von der Evangelischen Kirchengemeinde Kehl. Beim Vorabendgottesdienst werde es auch Taufen von zwei Konfirmanden geben. Insgesamt werde es an dem Wochenende drei Gottesdienste mit Konfirmationen geben, so Fien. Er geht davon aus, dass bei den Jugendlichen die ganze Breite von Motivationen für eine Konfirmation vorhanden sei. „Vom wichtigen Schritt des Glaubens über ein schönes Gruppenerlebnis, familiäre Tradition oder auch die Aussicht auf ein schönes Fest mit Geschenken." Die Konfirmation sei nach wie vor ein wichtiges Schwellenritual zum Erwachsenwerden. Die "Konfi-Zeit" solle Hilfe sein, sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen und selbst eine Entscheidung zu treffen zu können.

Bei Kirchenwahlen seien die Jugendlichen nach der Konfirmation wahlberechtigt. In diesem Jahr sind es insgesamt 40 Mädchen und Jungen, die im Bereich der evangelischen Kirchengemeinde Kehl zur Konfirmation gehen werden, so Fien. „Die Zahlen der Konfirmationen sind in den vergangenen fünf Jahren, soweit ich diese überblicken kann, konstant geblieben“, so Pfarrer Fien. „Wir stellen immer wieder fest, dass wir bei unseren Treffen manchmal tiefgehende Diskussionen zu Glaubensthemen führen“, betont Fien. Die Jugendlichen würden eingeladen, sich in der Gemeinde zu engagieren, auch in verschiedenen Einrichtungen.

„Was früher die Prüfung war mit dem Aufsagen von auswendig Gelerntem, ist bei uns seit Jahren ein Gesprächsgottesdienst, der von den Jugendlichen vorbereitet wird." In den vergangenen Jahren wären dafür aktuelle Pop-Songs genommen worden, die religiöse Anklänge hätten.

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