Neue Altrheinbrücke ist eingehoben
Freigabe erfolgt erst Ende November

Die Brückenbauteile werden in der Nacht von Montag auf Dienstag angeliefert. | Foto:  Stadt Kehl
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  • Die Brückenbauteile werden in der Nacht von Montag auf Dienstag angeliefert.
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Kehl (st) Sogar eine Stunde früher als geplant ist der 40 Meter lange Schwertransport mit Teilen für die neue Altrheinbrücke am Montagabend, 21. Oktober, um 22.15 Uhr in Kehl eingetroffen. Um 7.30 Uhr starteten am Dienstagmorgen dann die vorbereitenden Arbeiten; gegen 9 Uhr wurde das erste Brückenteil vom riesigen Kran angehoben, über den Altrhein balanciert und auf den Widerlagern abgelassen, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Im Nieselregen verfolgten nur wenige Schaulustige das spektakuläre Geschehen auf Höhe der Falkenhausenschule. Ganz anders war es zu Schulbeginn: Aus allen Fenstern beobachten Grundschüler neugierig, was in der Großherzog-Friedrich-Straße vor sich ging. Fast auf den Zwölf-Uhr-Glockenschlag folgte das Einheben des zweiten Brückenteils.

In der Nähe von Papenburg hatte sich der Schwertransport mit den beiden Brückenteilen am Sonntag auf den Weg gemacht und die ersten rund 500 Kilometer zurückgelegt. Am Montagabend konnte er dann auch die letzten 120 Kilometer bis Kehl ohne Probleme bewältigen. Durch die Großherzog-Friedrich-Straße gelangte er auf geradem Wege bis vor die Falkenhausenschule; die Polizei hatte den (wenigen) Verkehr aufgehalten und den beiden LKW die Durchfahrt auf der Höhe des Busrendezvous entgegen der Einbahnstraße ermöglicht. Am Altrhein wurde der Transport von einigen Anwohnern – und von Oberbürgermeister Wolfram Britz – erwartet.

Arbeitsauftakt

Noch vor Schulstart begannen am Dienstagmorgen die Arbeiten zur Vorbereitung des Einbaus der Brücke: Transportsicherungen mussten entfernt und die Pfosten fürs Brückengeländer angeschraubt werden. Dazu bewegten sich Mitarbeiter auf den Brückenteilen und zogen die staunende Aufmerksamkeit der Schüler der Falkenhausenschule auf sich. Auch die eine oder andere Lehrkraft ließ sich das besondere Schauspiel nicht entgehen.

Gegen 9 Uhr wurde das erste Brückenteil vom Mobilkran an die Haken genommen und am Schulgebäude vorbei über den Altrhein gehoben, wo es vorsichtig abgelassen und in Position gebracht wurde. Bis das zweite Teil des Brückenüberbaus mit Geländerpfosten versehen und der Träger-LKW vor dem Altrhein in Position gebracht war, war es fast Mittag. Über das letzte Haus am Altrheinweg hinweg schwebte das zweite, ebenfalls 35 Tonnen schwere Holzteil über das Wasser und wurde abgelassen. Zahlreiche Kehlerinnen und Kehler verfolgten bei nun trockener Witterung das seltene Schauspiel. Allerdings erwies es sich dieses Mal als etwas kniffliger, die zweite Brückenhälfte einzufügen. Im nächsten Schritt wurden die die Metallkonsolen der beiden Brückenteile miteinander verschraubt.

Die nächsten Schritte

In den kommenden Wochen werden die Brückengeländer montiert und die Bohlen aus glasfaserverstärktem Kunststoff (sogenannter GFK-Belag) aufgebracht. In der Folge wird die Großherzog-Friedrich-Straße an beide Brückenseiten angeschlossen und die Leitungen, die auf Tonnen im Altrhein schwimmen, werden ins neue Bauwerk integriert. Diese Arbeiten soll spätestens bis Ende November abgeschlossen sein.

Nachdem das Regierungspräsidium Freiburg den Antrag auf Förderfähigkeit des rund 1,1 Millionen Euro teuren Bauwerks im Januar 2024 bewilligt hatte, wurde die Altrheinbrücke am 24. Mai gesperrt. Kurz darauf begann der Abriss und der Bau der Widerlager. Durch den Einbau der Brückenteile wird nun die finale Etappe eingeleitet – danach folgen die Abschlussarbeiten, wie das Aufbringen des Belags und der Anbau der Geländer. Die neue Brücke wird mit vier Metern deutlich breiter sein als ihre Vorgängerin, so dass der Begegnungsverkehr von Radfahrern und Fußgängern entspannter möglich ist. Der städtische Bereich Tiefbau rechnet damit, dass die Brücke Ende November eröffnet werden kann.

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