Rundgang über die Trambaustelle in Kehl
Die Gleise liegen, jetzt kommt die Technik

Hat auf der Baustelle für die Verlängerung der Straßenbahn alles im Griff: Michael Knopf. | Foto: gro
  • Hat auf der Baustelle für die Verlängerung der Straßenbahn alles im Griff: Michael Knopf.
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Kehl (gro). Es ist heiß, doch die Bauarbeiten für die Verlängerung der Tramlinie D vom Kehler Bahnhof bis ans Rathaus laufen trotzdem auf Hochtouren. Schließlich sollen bereits im Oktober erste Testfahrten durch die Straßburger Verkehrsbetriebe CTS auf der neuen Strecke laufen.

"Bis Ende September sind wir fertig", zeigt sich Dipl-Ing. Michael Knopf vom von der Stadt mit der Bauoberleitung beauftragten Büro Obermeyer bei einem Baustellenrundgang zuversichtlich. "Den Gleisbau werden wir wohl 14 Tage früher abschließen als ursprünglich geplant." Mitte bis Ende August werden alle Gleise für die 1,3 Kilometer lange Strecke liegen.

Doch damit sind die Arbeiten noch lange nicht abgeschlossen, denn es müssen noch die notwendigen technischen Einrichtungen eingebaut werden. Während der Straßenbaumaßnahmen wurden die notwendigen Verbindungschächte und -kanäle erstellt. In den nächsten Wochen werden entlang der Tramstrecke die Fahrmasten aufgestellt. Schließlich wird die Tram mit Strom versorgt. "60 Masten werden in fünf Chargen in den nächsten Wochen geliefert", erklärt Knopf.

"Mit dem Bau der Fahrleitungsmasten beginnen wir vor dem Rathaus", schildert Knopf die Planung. Erst wenn alle stehen, wird der Fahrdraht, der der Versorgung der Bahn mit Strom dient, verlegt. "Das muss an einem Stück gemacht werden", so Knopf, der zuversichtlich ist, dass Anfang Oktober alles bereit ist für den Probebetrieb. Strom brauchen aber ebenfalls die Fahrkartenautomaten an den Haltestellen, Weichenantriebe und natürlich die Signalanlage, um richtig zu funktionieren.

Der Verkehr auf der B28 läuft fast schon wieder normal – zweispurig wie während der gesamten Bauzeit und ohne Verschränkungen. Nur Abbiegen in jede Richtung ist nicht möglich. Wer in Richtung Appenweier fährt, der kann an der Geigerkreuzung nur geradeaus fahren, links oder rechts abzubiegen, ist derzeit nicht machbar.

Gesperrt bleibt auch noch der Bereich zwischen der viel befahrenen Bundesstraße und der Kinzigstraße. Schon jetzt ist der neue Kreuzungsbereich zu erkennen. Die Haltestelle, die auf der Höhe der Hochschule angelegt wird, ist ebenfalls schon in den Grundzügen fertig. Die markanten Randsteine, die bereits an der Haltestelle Bahnhof verwendet wurden, markieren den künftigen Bahnsteig. Unter der Straße wird eine Menge Technik verlegt, denn auf dem Läger entsteht eine Schaltzentrale für die Fahrsignalanlage. Die eigentliche Leitstelle der CTS liegt in Frankreich, doch in Kehl wird eine technische Station errichtet. "Da werden bis zu 30 Leerrohre für die Technik verlegt", berichtet Knopf.

So ganz nebenbei wurde im Rahmen der Bauarbeiten auch die B28 komplett neu entwässert. Der alte Mischwasserkanal wurde erneuert, nun fließt ein Teil des Oberflächenwassers von der Bundesstraße in den Schuttermühlkanal und nicht mehr ausschließlich in die Königsberger Straße. Deckschichten wurden in diesem Bereich noch nicht aufgebracht, das wird erst Anfang September erledigt werden. "Wir haben die drei großen Deckschichteinbauten bewusst so spät als möglich gelegt", so der Bauleiter.

Am Rathaus wurde bereits der neue Farbasphalt aufgebracht. Wegen der Hitze dauerte die Sperrung der Hauptstraße länger als ursprünglich eingeplant. Doch seit Montag, 6. August, ist die Kreuzung vor dem Kehler Rathaus wieder für den Verkehr freigegeben. Dafür beginnt nun der Hochbau für die Haltestelle mit den markanten Kieseln aus Beton dort. "Bis 31. August muss der Beton eingebaut sein, denn er braucht 28 Tage, um auszuhärten", verrät Michael Knopf.

Wenn Ende September die Arbeiten für die Tram abgeschlossen sind, wird rund ums Rathaus weiter gebaut, denn das gesamte Umfeld wird neu gestaltet.

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