Millimeterarbeit notwendig
Brandschutz macht die Baustelle im Korker Rathaus aufwändig

Das Dachgebälk des in der Sanierung befindlichen Rathauses. | Foto: Stadt Kehl

Kehl-Kork.  Das Rathaus in Kork gleicht noch immer einer Großbaustelle: Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes gestaltet sich weit aufwendiger, als ursprünglich geplant – vor allem aus Gründen des Brandschutzes.

Bei der Sanierung „gehen wir mit dem Gebäude schonend um“, erklärt Michael Heitzmann, Leiter des städtischen Gebäudemanagements, und nennt die Decken als Beispiel: Dort wird das alte aus Stroh und Lehm bestehende Dämmmaterial überall dort belassen, wo es möglich ist. Im Dachgeschoss, wo später einmal der Sitzungssaal für den Ortschaftsrat untergebracht wird, der gleichzeitig als Trauzimmer dienen wird, wurde das komplette Dachgebälk freigelegt, von Hunderten von alten Nägeln befreit und in Handarbeit abgeschliffen.

Speziell aufgearbeitet werden die Balken jedoch nicht: „Alles soll sichtbar bleiben, bis hin zum Brandschaden“, sagt Michael Heitzmann. Wer über die Treppe – oder den Aufzug – ins Dachgeschoss kommt, dem eröffnet sich über eine Halbtonnen-Gaube ein spektakulärer Blick in Richtung des Korker Bühl. „Das wird einer der schönsten Ausblicke von ganz Kehl“, freut sich Baubürgermeister Harald Krapp bei der Baustellenbesichtigung.

Bei der Sanierung wird die ehemalige Raumaufteilung im Korker Rathaus soweit wie möglich wieder hergestellt. Eine alte Wand ist von Gurten umschlungen aufgehängt worden, damit drum herum und darunter der Boden eingebaut werden kann. „Danach wird die Wand wieder fixiert“, kündigt Michael Heitzmann an. Eine besondere Herausforderung ist der Brandschutz im historischen Gebäude. Schon der Einbau des Aufzugs, der unerlässlich war, um das Gebäude barrierefrei zu machen, war Millimeterarbeit: Im Dachgeschoss musste ein Teil des Betonschachts für den Aufzug für einen Dachbalken ausgespart werden.

Die alte Holztreppe, die eigentlich im Gebäude bleiben sollte, muss wegen des Brandschutzes nun doch entfernt werden. Zwar kann sie durch eine Holztreppe ersetzt werden, „wir müssen aber alle Anschlusspunkte an die Büros feinsäuberlich bearbeiten“, erläutert Michael Heitzmann.

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