Umweltzone Straßburg
Ab Neujahr ist die Crit’Air-Plakette obligatorisch
Straßburg/Ortenau(st) Wer mit seinem Fahrzeug – PKW oder LKW – vom 1. Januar an auf dem Gebiet der Eurométropole unterwegs sein möchte, der braucht zwingend die französische Umweltplakette Crit’Air. Und zwar an allen Tagen des Jahres, also nicht nur, wenn Feinstaub oder Ozon in der Luft die Grenzwerte übersteigen.
Fahrverbot für alte Fahrzeuge
Für Fahrzeuge, die aufgrund ihres Alters und ihres hohen Schadstoffausstoßes keine Umweltplakette oder nur die Crit’Air 5 erhalten, gilt mit Jahresbeginn ein Fahrverbot. Wer sich nicht daran hält, muss jetzt mit Sanktionen rechnen. Autofahrer, die nur gelegentlich den Rhein überqueren, können sich online eine zeitlich befristete Erlaubnis ausstellen lassen. Die deutsche Umweltplakette wird in Frankreich weiterhin nicht anerkannt.
Eigentlich gilt die Plakettenpflicht bereits seit dem 1. Januar 2022. Doch wurde das erste Jahr nach der Einführung der Umweltzone (ZFE) als pädagogische Phase genutzt. Bisher sollten Autofahrer für die neuen Regelungen sensibilisiert werden und Zeit haben, sich ein anderes Fahrzeug zuzulegen. Vom Beginn des Jahres 2023 an müssen Verkehrsteilnehmer, die sich nicht an die Regeln halten, mit Strafen rechnen: Für Pkw-Fahrer kostet ein Verstoß 68 Euro; wer am Steuer eines Lastwagens oder Reisebusses sitzt, zahlt 135 Euro.
Ausnahmeregelungen
Für sogenannte systemrelevante Fahrzeuge können über die Website der Eurométropole de Strasbourg Ausnahmegenehmigungen beantragt werden – das Portal steht auch in deutscher Sprache zur Verfügung. Darüber hinaus hat der Rat der Eurométropole individuelle Ausnahmegenehmigungen beschlossen, die im Rahmen der Einzelfallprüfung erteilt werden können. Beantragt werden können diese beispielsweise für Wohnmobile oder für gelegentliche Fahrten mit Oldtimern.
24-Stunden-Pass
Darüber gibt es die Möglichkeit, für gelegentliche Fahrten auf dem Gebiet der Eurométropole einen 24-Stunden-Pass zu beantragen. Der ist fahrzeuggebunden (also nicht auf den Fahrer) und kann 24-mal pro Jahr jeweils 24 Stunden am Stück genutzt werden. Der Antrag muss einmal online gestellt werden und wird nach Angaben der Eurométropole innerhalb von 15 Minuten bewilligt. Die Angaben zum Fahrzeug werden automatisch an die Kontrollbehörden übermittelt; der Pass muss also nicht ausgedruckt werden. Der Antrag kann in deutscher Sprache ausgefüllt werden. Auch Unternehmen können für Fahrzeuge aus ihrem Fuhrpark solche Anträge stellen.
Einzige sprachliche Hürde: Um den Antrag stellen zu können, muss man sich ein Konto für monstrasbourg anlegen (créer un compte). In das Feld, über dem Courriel steht, ist die E-Mail-Adresse einzutragen. Mot de passe bedeutet Passwort.
Achtung: Den Pass bekommen nur Besitzer von Fahrzeugen, die so alt sind, dass sie keine Crit’Air-Plakette oder nur die der Kategorie 5 erhalten können.
Wer ein neueres Auto fährt, muss sich eine Crit’Air-Plakette besorgen. Die kostet 3,70 Euro und kann online (in deutscher Sprache) beantragt werden. Die Plakette kauft man am besten auf der offiziellen Seite der französischen Regierung; andere Anbieter im Netz verlangen teilweise deutlich höhere Preise.
Welches Gebiet umfasst die Umweltzone?
Die Umweltzone umfasst alle 33 Städte und Gemeinden, die zur Eurométropole de Strasbourg gehören. Wer in Kehl die Europabrücke überquert, fährt damit in der Mitte des Rheins in die Umweltzone ein. Autofahrer ohne gültige Plakette können den Ballungsraum Straßburg umfahren, wenn sie über die Pflimlin-Brücke auf die M 353 fahren und dann die M 35 nutzen, um auf die Autobahnumfahrung von Straßburg A 355 zu gelangen. Achtung: Jede Abfahrt von der Autobahn führt wieder in die Umweltzone. Über die mautpflichtige Westumfahrung lassen sich die A 35 und die A 4 erreichen.
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