Car-Friedrich-Geiger-Stiftung unterstützt
88 Digitalgeräte für Schulen
Kehl (st). Die Digitalisierung an Schulen gleicht einer Herkulesaufgabe. Schnelle und unbürokratische Hilfe erreicht die Stadt von der Carl-Friedrich-Geiger-Stiftung, die sechs Schulen im Stadtgebiet mit insgesamt 88 Digitalgeräten ausgestattet hat – mit Laptops, Tablet-PCs und zwei interaktive und internetfähige Tafeln.
Schiefertafeln an Falkenhausenschule verschwinden
Bei der Klasse 1b der Falkenhausenschule stehen am Mittwoch Mengenlehre und Zahlen auf dem Stundenplan. Auf dem Smartboard, einer großen elektronischen Tafel, verbinden die Schüler Bücher, Luftballons oder Spielfiguren mit den passenden Zahlwörtern. Und liegen sie einmal daneben, wischen sie mit einem Papiertuch über den Bildschirm und die gezeichnete Linie verschwindet wieder. Das Smartboard ist eines von zwei Geräten, das die Carl-Friedrich-Geiger-Stiftung um den Vorsitzenden Fadil Šerić dem Förderverein der Falkenhausenschule gespendet hat. Damit verschwinden die beiden letzten verbliebenen Schiefertafeln aus der Schule.
Dazu Laptops, iPads und Tablet-PCs
Die Stiftung mit Sitz in Kehl hatte die verschiedenen Bildungseinrichtungen im Stadtgebiet angesprochen und abgefragt, welche Digitalgeräte in den einzelnen Schulen benötigt würden: Während an der Falkenhausenschule die Wahl auf zwei Smartboards fiel, spendete die Carl-Friedrich-Geiger-Stiftung 24 Laptops an die Hebelschule, wo die Geräte in der Vorbereitungsklasse zum Einsatz kommen. Dort sitzen mehrheitlich Schüler, die erst seit Kurzem in Deutschland leben und wenig bis keine Deutschkenntnisse besitzen.
Weitere 16 iPads gingen an die Albert-Schweitzer-Schule. Acht Tablet-PCs wurden darüber hinaus an die Grundschule in Sundheim gespendet. Ebenso viele Laptops erhielt die Söllingschule für ihre Lehrkräfte. Das Einstein-Gymnasium erhielt 30 Laptops. Einmütig berichteten die Schulleiter Imogen Remmert (Falkenhausenschule), Dominikus Spinner (Einstein-Gymnasium) sowie Alexandra Busam (Söllingschule) und Konrektorin Kati Ajster (ebenfalls Söllingschule), dass Fern- beziehungsweise Hybridunterricht während der Corona-Pandemie auch dank der Spendengaben überhaupt erst technisch möglich wurden.
Fördertopf von 100.000 Euro
„Als Stadt sind wir dankbar, dass sich die Carl-Friedrich-Geiger-Stiftung derart einbringt und die Digitalisierung der Schullandschaft mit uns vorantreibt“, sagt Oberbürgermeister Toni Vetrano. Hierzu hat die Stiftung einen Fördertopf von 100.000 Euro eingerichtet. Mit dem Geld soll die digitale Ausstattung an Schulen vorangebracht werden, zusätzlich sollen Schüler aus sozial benachteiligten Familien bei der Anschaffung von Laptops oder Tablet-PCs unterstützt werden. Insgesamt hat die Stiftung 88 Geräte gespendet. Mit dem Geld wurden allerdings auch zwei weitere Einrichtungen unterstützt: das Diakonische Werk Ortenau in Zusammenarbeit mit der Initiative Flüchtlinge Kehl erhielt 40 Laptops, das Frauenhaus in Offenburg 20 Laptops.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt als eine der ersten Kommunen neue Gerätschaften (300 iPads und 90 Laptops) aus Mitteln des Sofortausstattungsprogramms Digitale Lernmittel der Bundesregierung bestellt. Die Landesregierung hatte die Mittel aufgestockt und an die Kommunen verteilt. Daraufhin hatten in Kehl der Produktbereich Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Schulen unter der Leitung von Binja Frick sowie der städtische Bereich Informations- und Kommunikationstechnik unter der Leitung von Tobias Fiedler zügig reagiert und den Bedarf an den Schulen erhoben. So konnten die ersten Geräte bereits kurz vor den Weihnachtsferien 2020 an die Schulen übergeben werden.
Parallel dazu setzt die Stadt den sogenannten Digitalpakt um. Mit diesem Programm unterstützt der Bund die Länder bei ihren Investitionen in die digitale Infrastruktur von Schulen. Die Mittel werden von den Schulträgern abgerufen. Bis 2024 sollen auch in Kehl sämtliche Schulen entsprechend ihrem jeweiligen Bedarf digital ausgestattet sein. „Das für die einzelnen Schulen veranschlagte Budget reicht allerdings nicht aus“, berichtet Binja Frick. Daher freue sie die Spende der Carl-Friedrich-Geiger-Stiftung: „Die große Menge an Geräten bringt uns der Digitalisierung unserer Schulen einen Schritt näher.“
Hintergrund
Die Carl-Friedrich-Geiger-Stiftung wurde 2006 von der Tochter des namensgebenden Unternehmers gegründet. Carl-Friedrich Geiger hatte 1934 in Kehl mit dem Autohaus Geiger und einer angrenzenden Tankstelle den Grundstein für ein erfolgreiches Familienunternehmen gelegt. Durch die Geiger-Kreuzung am Kehler Ortseingang ist der Unternehmer vielen Kehlern weiterhin ein Begriff. 2020, am ersten Todestag der Stiftungsgründerin Christa Šerić-Geiger, richtete die Stiftung den gleichnamigen Preis ein, die erste Preisträgerin war die Tübinger Notärztin Lisa Federle im März dieses Jahres.
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