Sanierung, Neubau und Umbau
27,7 Millionen Euro für zwölf Schulen

Einstein-Gymnasium | Foto: Stadt Kehl
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Kehl (st) In zwölf Schulen hat das städtische Gebäudemanagement 2022 saniert, gebaut oder umgebaut; im Multiprojektmanagement gingen diese Arbeiten Hand in Hand mit der Digitalisierung der Bildungseinrichtungen. Im vierten Jahr in Folge steht damit das größte Schulsanierungsprojekt, das es in Kehl je gab, ganz oben auf der Prioritätenliste von Verwaltung und Gemeinderat. Ein Überblick.

Rund 27,7 Millionen Euro wendet die Stadt auf, um zwölf Schulen sowohl baulich als auch in Sachen Digitalisierung auf den neusten Stand zu bringen. Für die digitale Ausstattung mit zum Beispiel Monitoren, I3-Boards und Dokumentenkameras sind rund 780.000 Euro in den genannten Kosten enthalten. Weitere 1,7 Millionen Euro entfallen auf den Austausch der Schaltanlagen in den Serverräumen. Die aktuellen Baukostensteigerungen von rund 20 Prozent sind dabei berücksichtigt. Im Multiprojektmanagement arbeiten Gebäudemanagement, die städtische IT-Abteilung und der Bereich Bildung eng zusammen.

Großbaustelle in Auenheim

Eine Großbaustelle ist zum Jahresende die Grundschule Auenheim: Die Rohbauarbeiten für den Anbau eines neuen WC-Trakts und den Einbau eines Aufzugs sind in vollem Gange. Bis zur Fertigstellung nutzen die Kinder Toiletten, die in einer Containeranlage hinter dem Gebäude untergebracht sind. Vom Aufzug abgesehen, werden die Sanierungsmaßnahmen im Gebäude im Jahr 2023 umgesetzt. 2021 wurden sämtliche Fenster ausgetauscht; die historische Fassade wurde aufwendig restauriert. Die Gesamtkosten aller Baumaßnahmen betragen 2,8 Millionen Euro.

Grundschule Leutesheim

In der Grundschule Leutesheim ist die Sanierung der sieben bestehenden Klassenräume abgeschlossen. Sie sind mit modernen I3-Boards ausgestattet, so dass die Lehrkräfte Unterrichtsinhalte direkt auf die Tafel projizieren und dort bearbeiten können. Außerdem hat die Schule im Zuge der Aktualisierung des Brandschutzes eine Aula bekommen, die vom Treppenhaus abgetrennt ist. Ein achtes Klassenzimmer ist derzeit in einen Container ausgelagert; das zusätzliche Klassenzimmer soll ans Gebäude angebaut werden, nachdem der Gemeinderat beschlossen hat, dass die Grundschule Leutesheim zweizügig weitergeführt wird.

2023 muss festgelegt werden, wie die Nachmittagsbetreuung der Grundschüler im Kooperationsraum Nord, also für Auenheim, Leutesheim und Bodersweier, organisiert wird. Erst wenn dies geklärt ist, können die Arbeiten an der Fassade der Grundschule Leutesheim beginnen. Ein Angebot eines Fachplaners für die Betonsanierung liegt bereits vor und der Planungsauftrag für die Fassadensanierung wurde in der Dezembersitzung des Gemeinderats vergeben. Die Gesamtkosten der Baumaßnahmen betragen 1,8 Millionen - ohne Nachmittagsbetreuung.

Nahwärmeversorgung für Kork

In Grün und Rot gestalteten Klassenzimmern lernen die Kinder in der Grundschule Kork bereits seit Herbst 2021; genutzt werden – wie in Leutesheim – I3-Boards. Ebenso lange ist das Kellergeschoss für die Ganztagsbetreuung ausgebaut, so dass die ersten und zweiten sowie die dritten und vierten Klassen sich jeweils die Stockwerke teilen. Auf der Südseite bekommt die Mensa eine Terrasse, wo die Kinder im Sommer auch draußen essen können. Die Werkplanung ist bereits abgeschlossen, die Statik in Arbeit.
Für das gesamte Areal von Grundschule, Mehrzweckhalle, Handwerksmuseum und alte Grundschule, werden die Grundlagen für eine Nahwärmeversorgung ermittelt. Die Gesamtkosten aller Baumaßnahmen liegen bei 1,8 Millionen Euro.

Die beiden Klassenräume im Obergeschoss der Grundschule Marlen sind fertig, die Leitungen der Heizungen erneuert. Nun steht die Sanierung der beiden Klassenräume im Erdgeschoss an. Die Aufstockung des Gebäudes samt Einbau eines Aufzugs erfolgt im Anschluss. Hier liegen die Gesamtkosten bei 1,4 Millionen Euro.

In der Grundschule Goldscheuer wurde die Sanierung der Klassenräume vorgezogen und ist seit Dezember 2021abgeschlossen. Ein Fachplanungsbüro erarbeitet im Auftrag der Stadt die Werkplanung für die Sanierung der WC-Anlagen. Auch die Flure werden noch renoviert. Die Gesamtkosten betragen zwei Millionen Euro.

Keine größere Sanierung vorgesehen

Die in der Wilhelmschule untergebrachte Grundschule Sundheim bekommt I3-Boards. Größere Sanierungsmaßnahmen sind nicht vorgesehen, solange im Gemeinderat noch keine Entscheidung darüber getroffen werden konnte, was mit dem historischen Schulhaus geschieht, das aus Brandschutzgründen im aktuellen Zustand nicht mehr genutzt werden kann. Die Entscheidung über den Standort für die Grundschule kann der Gemeinderat erst fällen, wenn von Bund und Land die Raumvorgaben für die Nachmittagsbetreuung gemacht wurden. Die Kosten der Maßnahme: 70.000 Euro.

In der Söllingschule wird die Heizungsanlage umgebaut, außerdem haben die Brandschutzmaßnahmen zu einer Neuordnung der Flurbereiche gesorgt, die jetzt teilweise auch als Aufenthaltsflächen oder für Aktivitäten genutzt werden können. Teile des Daches der Schule und die Klassenzimmer wurden bereits 2020/2021 saniert und mit Bildschirmen ausgestattet, welche die Kreidetafeln ergänzen. Die Gesamtkosten aller Baumaßnahmen belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro.

In der Falkenhausenschule ist die Bestandsaufnahme des Gebäudes zum Jahresende nahezu abgeschlossen. Das Gebäudemanagement hat das Schulhaus neu vermessen und als 3D-Modell gezeichnet. Die Ausschreibung für die einzelnen Maßnahmen, wie Sanierung der Elektroinstallation, Sanierung der Klassenräume oder Sanierung der Flure werden derzeit erarbeitet. Hier liegen die Gesamtkosten aller Baumaßnahmen bei 2,2 Millionen Euro.

Anspruch auf Ganztagsbetreuung

Die Planungen für die Nachmittagsbetreuung können – sowohl in der Falkenhausenschule als auch in der Söllingschule – nicht weiter vorangetrieben werden, weil weder Bund noch Land bisher klare Vorgaben zum Raumkonzept gemacht haben. Zu Beginn des Schuljahres 2026/2027 tritt für alle Erstklässler ein Anspruch auf Ganztagsbetreuung in Kraft; dieser folgt für die Klassen zwei, drei und vier in den darauffolgenden Jahren.

Oberste Priorität hat beim Gebäudemanagement die Sanierung der Heizungsanlage in der Niedereichhalle, die auch die Albert-Schweitzer-Schule mitversorgt. Der Gemeinderat hat den Beschluss für die Beauftragung eines Fachplanerbüros im Sommer 2022 gefasst. Die Studie soll im Frühjahr 2023 dem Gemeinderat vorgelegt werden. Außerdem wurden in dem Sonderpädagogischen Bildungszentrum alle Fensterelement und Eingangstüren erneuert. Die Gesamtkosten betragen 2,3 Millionen Euro.

Die Hebelschule bekommt für 750.000 Euro neue Fenster. Außerdem soll in der Werkrealschule die Elektrik erneuert werden. Die Schule wird mit Dokumentenkameras ausgestattet. Im Jahr 2023 wird die Planung für einen Erweiterungsbau vorangetrieben. Kosten der Baumaßnahmen ohne Erweiterungsbau betragen 2,9 Millionen Euro.

Zusätzliche Access-Points, also W-Lan-Zugänge, werden in der Tulla-Realschule eingerichtet. Im ersten Obergeschoss sowie im Erdgeschoss haben die Arbeiten für die Verlegung der Datenleitungen bereits begonnen. Der gemeinsame Serverraum der Tulla Realschule und des Einstein Gymnasiums soll im Zuge dieser Baumaßnahme komplett an die neue digitale Infrastruktur angepasst werden. Die Gesamtkosten liegen bei einer Million Euro.

Fachräume der Tulla-Realschule

Weil sich Fachräume der Tulla-Realschule im Block C des Einstein-Gymnasiums befinden, werden diese überarbeitet, wenn der Block 2023 saniert wird. Das Gebäude des Gymnasiums ist bereits seit Jahren Gegenstand umfangreicher Sanierungsarbeiten. Inzwischen sind die Blöcke D und B komplett und Teilbereiche von Block A saniert, inklusive des Austauschs der Oberlichter. Im Block A sind die Klassenräume fertig; das Gleiche gilt für die sanitären Anlagen im Erdgeschoss. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind die Toilettenbereiche saniert. Im Block A wird außerdem ein Aufzug eingebaut, um die Barrierefreiheit in allen Stockwerken des Einstein-Gymnasiums sicherzustellen. Hier betragen die Gesamtkosten aller Baumaßnahmen sieben Millionen Euro.

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