Sonntagsporträt
Stefanie Bäuerle wollte schon immer Weinprinzessin sein

Stefanie Bäuerle ist Wein-Guide und stammt aus einer Winzerfamilie. | Foto: Michael Bode
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Kappelrodeck Seit drei Monaten trägt Stefanie Bäuerle die Krone der Ortenauer Weinprinzessin: "Ich war bereits auf dem Ortenauer Weinpfad wandern und begleitete die Top Ten Spätburgunder des Weinparadies Ortenau", erzählt die 25-Jährige. "Unmittelbar nach der Wahl und Krönung war unglaublich viel los", erinnert sie sich an das Wochenende Ende September zurück, als sie sich gegen ihre Mitbewerberinnen durchsetzte. "Zu Beginn kam mir die Tatsache, dass ich Ortenauer Weinprinzessin bin, irreal vor."
Dabei hatte sich die gebürtige Kappelrodeckerin gründlich auf eine mögliche Wahl vorbereitet. "Ich wollte schon seit ich ein Kind war, Weinprinzessin werden", erzählt die sympathische junge Frau. Auch wenn sie ihren Master in Transport- und Logistikmanagement gemacht hat und in einem Industrieunternehmen in Sasbach arbeitet, ist sie dem Wein eng verbunden. Das kommt nicht von ungefähr: Ihr Vater ist Martin Bäuerle, Kellermeister der Oberkircher Winzer. Der Familie gehören Weinberge in Kappelrodeck und es war schon immer für sie und ihren Bruder selbstverständlich, bei der Lese zu helfen. "Im Herbst ist die ganze Familie da und Freunde, die mit anpacken, sonst wäre es nicht zu schaffen", sagt Stefanie Bäuerle.

Mit dem Weinbau aufgewachsen

Übrigens wurde sie im Herbst, mitten in der Weinlese geboren – keine günstige Zeit für ein Winzerkind. "Mein Vater war gerade im ersten Jahr erster Kellermeister in Oberkirch", verrät sie. "An dem Tag hat es aber geregnet, so konnte er bei meiner Geburt dabei sein", stellt sie mit einem Lächeln fest. Der Weingott meinte es gut mit ihr.

Natürlich nahm sie ihr Vater auch mit nach Oberkirch in die Winzergenossenschaft. "In Oberkirch gibt es ja Weinprinzessinnen, das hat mir immer gut gefallen", erinnert sie sich. In ihrem Heimatort Kappelrodeck wird dieses Amt trotz der berühmten Winzergenossenschaft Hex von Dasenstein nicht vergeben. "Ich finde das schade", bedauert Stefanie Bäuerle. "Ich bin tatsächlich erst die zweite Kappelrodeckerin, die Ortenauer Weinprinzessin ist."

Auch wenn sie mit dem Wein aufgewachsen ist, absolvierte sie einen Lehrgang als Weinguide – auch mit Blick auf eine Bewerbung als Ortenauer Weinhoheit. "Es war super", schwärmt sie noch heute. "Ich kenne ja die Prozesse im Keller, aber allein das Sensorikseminar hat mir viel gebracht", lobt sie die Ausbildung. Mit einem so profunden Wissen überzeugte sie die Jury bei der anonymen Wahl im September. "Eigentlich wollte ich mich schon früher als Weinprinzessin bewerben", schildert Stefanie Bäuerle. "Aber Corona hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht."

Auf Skiern und mit der Querflöte

Doch Wein ist nicht ihre einzige Leidenschaft. "Ich bin begeisterte Skifahrerin", so Bäuerle. Als Mitglied des Skiclubs Kappelrodeck ist das Seibelseckle ihre Heimstrecke. Auch wenn sie die Abfahrt liebt: "Während Corona habe ich mit dem Langlauf begonnen." Sie gibt Kurse und ist im Vorstand des Skiclubs. "Ich finde es toll, dass wir auch in unserer Region noch Skilaufen können", sagt Stefanie Bäuerle und hofft auf eine gute Wintersaison.

Außerdem ist sie im Musikverein Kappelrodeck engagiert. "Ich spiele Querflöte und wir bereiten uns gerade auf unser Jahreskonzert, das am 16. Dezember um 20 Uhr in der Achertalhalle in Kappelrodeck stattfindet, vor", berichtet sie. Das bedeutet viel Üben für die neuen Stücke, die dabei präsentiert werden.

Auf ihr Jahr als Ortenauer Weinprinzessin freut sie sich: "Ich probiere gerne etwas Neues aus", so Stefanie Bäuerle. Und die Tatsache, dass sie den Ortenauer Wein repräsentiert, ist für sie durchaus eine Herausforderung: "Man lernt seine Heimat noch einmal neu kennen."

Stefanie Bäuerle ist Wein-Guide und stammt aus einer Winzerfamilie. | Foto: Michael Bode
Die Ortenauer Weinprinzessin Stefanie Bäuerle trägt seit drei Monaten die Krone. Sie ist erst die zweite Kappelrodeckerin in diesem Amt. Nun freut sie sich darauf, dass sie ein Jahr lang den Ortenauer Wein in Deutschland vertreten darf. | Foto: Michael Bode

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