Kappelrodeck setzt auf Integration
Neubürgerempfang als Erfolgsmodell
Kappelrodeck (st) Als einzige Gemeinde ihrer Größenordnung veranstaltet die Gemeinde Kappelrodeck einen Neubürgerempfang. Das hat für Bürgermeister Stefan Hattenbach gute Gründe: „Uns ist es nicht nur wichtig, dass die Menschen hier wohnlich ihren Lebensmittelpunkt haben. Wir wollen auch, dass sie Teil der Gemeindegesellschaft werden, sich identifizieren und gerne auch aktiv einbringen.“ In einem „Speed Date“ stellen sich deshalb beim Neubürgerempfang auch die örtlichen Vereine und Einrichtungen den Gästen vor, was in den Vorjahren regelmäßig mit dem Erfolg von neuen Vereinsmitgliedschaften gekrönt wurde. „Kappelrodecks Stärke ist unsere Vielfalt, die gesunde Mischung aus Alteingesessenen und neu Zugezogenen, von Bewährtem und Neuem. Um unsere Gemeinde und ihre Entwicklung weiter lebendig und dynamisch zu halten, muss weiterhin aus „willkommen“ „will bleiben“ werden“, so Hattenbach.
Ungebrochener Zuzug
Trotz akutem Mangel an verfügbarem Wohnraum verzeichnet die Gemeinde ungebrochen Zuzug: In den ersten elf Monaten des Jahres waren 329 Menschen nach Kappelrodeck gezogen, nur 243 zogen fort. Die Zahl wäre noch deutlich größer, wenn Wohnraum vorhanden wäre, ist sich Hattenbach sicher. Der „positive Wanderungssaldo“ gleicht das leichte Geburtendefizit mehr als aus: Bis November standen den 51 Todesfällen immerhin 47 Geburten gegenüber - selten zuvor lagen in den vergangenen Jahren in der aktuell vergleichsweise jungen Gemeinde die beiden Zahlen so nah beieinander. Die Einwohnerzahl liegt wenige Wochen vor dem Jahresende bei 6.215, bei Hattenbachs Amtsantritt im Jahr 2009 waren es noch rund 5.800. Dass der Zuwachs nur in einem kleinen Teil auf Flucht zurückzuführen ist, zeigt auch der Ausländeranteil: Dieser ist im Jahr 2023 in Kappelrodeck gegenüber Vorjahren sogar gesunken, aktuell haben 663 Mitbürger keinen deutschen Pass. „Alle diese Kennzahlen sind natürlich erfreulich und gute Gradmesser einer Gemeindeentwicklung und -attraktivität. Noch wichtiger ist mir allerdings eine gut funktionierende Gemeindegemeinschaft und -gesellschaft“, so Hattenbach. So sahen es auch die vielen beeindruckten und begeisterten Teilnehmer am Neubürgerempfang. Hattenbach dankte deshalb auch den Vereinen und Einrichtungen, die den Abend gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung informativ, bunt und kurzweilig mitgestaltet hatten.
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