"Wehrhaft und zugleich romantisch"
Kunst und Genuss: Zuckerbergschloss in Kappelrodeck

John und Elfride Golsteijn | Foto: Frank König
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Kappelrodeck. Inmitten der malerischen Anhöhen Kappelrodecks, im Grünen Winkel 60, finden Wanderer, Architektur-, Kunstfreunde und vor allem festliche Gesellschaften noch heute das sogenannte Zuckerbergschloss vor. Erbaut wurde dieses, so berichtet es die Chronik, „wehrhafte und zugleich romantisch verspielt erscheinende Schlösschen vom Steinbruchbesitzer Julius Leuther, im Jahre 1889.“
An der Herkunft des reizvollen Namens des Etablissements scheiden sich bis heute die Geister. So besagt eine der zahlreichen Theorien laut Chronik beispielsweise, das Zuckerbergschloss verdanke seinen Namen den „Quarz- und Glimmerteilen in den Granitsteinen, die in der Sonne glitzern wie Zuckerkristalle“, eine andere wiederum schreibe die markante Betitelung dem „ursprünglich mit Schmuckwerk überladenen Turm, der wie das Werk eines Zuckerbäckers aussah“ zu.
Mehrfach wechselte das Kappelrodecker Schloss seine Besitzer, fungierte in den 20er- und 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts zeitweise als Schnapsbrennerei und später dann unter französischer Besatzung als Kasino, ehe Elfride und John Golsteijn das außergewöhnliche Anwesen im Jahr 1990 von der Gemeinde Kappelrodeck, die das Schloss samt Areal in den 60ern erworben hatte, pachtete, um es fortan und bis heute mit immer neuem Leben in Form verschiedener Ausstellungen und der Mietmöglichkeit für Festlichkeiten zu erfüllen.
Um das leibliche Wohl der Zuckerbergschlossgäste, erklärt Golsteijn, sei bestens gesorgt: „Wir führen die Gastronomie als Café mit selbstgemachten Kuchen und Spezialitäten, einer kleinen Speisekarte tagsüber, sowie unserer einzigartigen Lokation für Hochzeitsfeiern, Familienfeiern und sonstigen Feierlichkeiten. Das Zuckerbergschloss beeindruckt durch seine stilvollen und romantischen Räume und sein mediterranes Ambiente der großen Gartenterrasse und des anschließenden Parks mit altem Baumbestand.“ Mit 100 Sitzplätzen im Außenbereich und 80 in den Innenräumen bietet die Gaststätte ausreichend Raum für jeglichen Anlass.
Eine weitere Besonderheit des Zuckerbergschlosses stelle die Möglichkeit dar, sich sowohl kirchlich als auch standesamtlich trauen zu lassen. Im Turmzimmer des Schlosses, erklärt Golsteijn, „kann standesamtlich geheiratet werden. Die Außenanlage mit ihrem Musikpavillon eignet sich hervorragend für freie oder kirchliche Trauungen und anschließender wetterunabhängiger Feier.“
Im Pavillion-Bereich finden zudem zur Sommerzeit Konzerte statt, sodass auch Musikliebhaber dieser liebenswerten Ortenauer Lokalität viel abgewinnen können.
„Die Räume im ersten Obergeschoss“, so der Pächter, „werden seit der Eröffnung der Gastronomie im Jahr 1982 als Ausstellungsräume genutzt. Wir organisieren die Ausstellungen mit regionalen Hobbykünstlern im ein- bis zweimonatlichen Wechsel.“ Unter den wechselnden Exponaten, die auf der großen Fläche ausgestellt wurden, befanden sich bereits Ölmalereien, Schnitzkunst, Glasmalerei und Näharbeiten. Auf der Homepage der Betreiber steht: „Die Ausstellungsräume befinden sich im ersten Obergeschoss des Hauses, sind lichtdurchflutet und weitläufig. Auf einer Gesamtfläche von 4.020 Quadratzentimetern befinden sich Schienen zum Aufhängen von Bildern, sowie Haken mit längenverstellbaren Metallschnüren. Es wird eine Gebühr pro Ausstellungsperiode verlangt.“ Außer an den Ruhetagen Montag und Dienstag hat das Zuckerbergschloss in Kappelrodeck im Grünen Winkel 60 regelmäßig von 11 bis 18.30 Uhr geöffnet. Je nach Wunsch öffnet das Zuckerbergschloss seine Pforten allerdings auch zu abendlicher Stunde.
Frank König

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