Zwölf Millionen Euro im Haushalt
Höchste Rücklage in Gemeindegeschichte
Kappelrodeck (st) Unerwartet war nicht nur der positive Haushaltszwischenbericht der Rechnungsamtsleiterin Laura Ketterer, der statt dem geplanten positiven Ergebnis von 137.300 Euro ein voraussichtliches Plus von rund 373.000 Euro im Ergebnishaushalt für 2024 ausweist, schreibt die Gemeindeverwaltung Kappelrodeck in einer Pressenotiz. Da Abschreibungen hierbei bereits berücksichtigt seien, würden Korrekturen im Rahmen der Eröffnungsbilanz nicht signifikant ins Gewicht fallen. Dies werde, so die Rechnungsamtsleiterin, in den nächsten Monaten seitens des Rechenzentrums umgesetzt, wo man bislang mit dem Projekt in der Warteschleife hänge.
Zwölf Millionen an liquiden Mitteln
Die Sensation brachte dann der Kassensturz: Inklusive der beschlossenen und genehmigten Kreditaufnahmen verfüge die Gemeinde im Kernhaushalt über eine Liquidität von knapp zwölf Millionen Euro. Es sei die höchste in der Geschichte der Gemeinde Kappelrodeck. Die Liquidität, vergleichbar mit der früheren Rücklage sei in den vergangenen Jahren gesteuert aufgebaut worden, heißt es weiter. „Dieses Ergebnis ist damit kein Zufallsprodukt und kommt nicht von irgendwo her. Es ist das Ergebnis professioneller Steuerung, harter Kärrnerarbeit und nachhaltigen Wirtschaftens. Wir haben unsere Finanzen im Griff, trotz unserer traditionell schlechten Finanzierungssituation als Wohngemeinde und brutaler finanzieller Rahmenbedingungen. Und dabei haben wir gleichzeitig in großem Umfang investiert, beispielsweise in Kindergärten, Schulen und das Schwimmbad“, so Bürgermeister Stefan Hattenbach.
Die zweckgebunden aufgebaute Liquidität würden nun dafür verwendet, die kommunalen Eigenanteile von anstehenden Großprojekten zu finanzieren, ohne die zukünftigen Haushalte über Gebühr zu belasten, um somit auch in sich finanziell eintrübenden Zeiten wichtige Zukunftsprojekte umzusetzen und handlungsfähig bleiben zu können. Man wolle den eingeschlagenen Erfolgskurs aber dennoch nicht verlassen und finanzielle Resilienz schaffen und weiterhin konsolidieren, gleichzeitig aber auch ausgewogen und klug investieren. „Nicht nachlassen!“ heiße deshalb die Devise, so Hattenbach, auch wenn sich jetzt in Kappelrodeck die beherzigte Bauernregel bewähre: „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“.
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