Gemeinderat Kappelrodeck vor Ort
Fortschritt im Baugebiet Gässelsmatt
Kappelrodeck Die Gemeindeentwicklung Kappelrodecks geht mit großen Schritten weiter voran – davon machten sich Gemeinderäte im Baugebiet Gässelsmatt ein Bild. Dort entstehen 38 Bauplätze - nach verschiedenen Grunderwerbsmaßnahmen ist die Gemeinde im Besitz von 36 davon. 35 sind für Einzel- und Doppelhäuser mit Grundstücksflächen zwischen 313 und 807 Quadratmetern vorgesehen, auf drei Grundstücken entstehen Mehrfamilienhäuser.
Allesamt keine Palast-Wohnungen oder -Häuser, denn das ginge in der aktuellen Phase steigender Zinsen und hoher Baukosten an der Realität der Mehrheit der Bevölkerung vorbei, so die Zielsetzung. Und auch wenn es Mehrarbeit macht - die Gemeinde hat das Heft des Handelns in der Hand behalten und hat bei der Schaffung des dringend benötigten Wohnraumes keinen privaten Investor eingebunden, der mitverdient und sich gegebenenfalls an der Situation bereichern könnte - der Wohnraum soll möglichst bezahlbar sein.
Ökologische Maßnahmen
Mit der Erschließung des Gebietes erfolgen mehrere ökologische Maßnahmen: So werden drei bislang in Betonrohren verdolte Gewässer offengelegt und Teil der großen Grünanlagen des Baugebiets - das insgesamt mit rund einem Viertel der Gebietsfläche als öffentliche Grünfläche sehr grün wird. Auch der Hochwasserschutz wird mit der Maßnahme verbessert, indem zusätzlicher Retentionsraum an der Acher geschaffen wird, von dem auch Unterlieger profitieren.
Für das Baugebiet, bei dem sich vieles um das Thema „Wasser“ dreht, wurden auch „Schwammstadt“-Elemente implementiert: So muss das Regenwasser der Häuslebauer auf dem eigenen Grundstück versickert werden. Alternativ können den Abfluss drosselnde Zisternen auf den Baugrundstücken verbaut werden - mit einem Volumen von einem Kubikmeter je 50 Quadratmeter Dachfläche, mindestens aber 4.000 Litern Fassungsvermögen. Damit wird auch der Anreiz geschaffen, durch eine entsprechende Dimensionierung das Regenwasser in Haus und Garten zu nutzen.
Bei den aktuellen Erschließungsarbeiten kommt zum wiederholten Male in der Gemeinde eine innovative Technik zum Einsatz, die besonders Interesse der Gemeinderäte fand: Mit Flüssigboden wird das vorhandene Erdaushubmaterial aufbereitet und zum Verfüllen nach dem Verlegen der Abwasserinfrastruktur wiederverwendet. „Dieses bislang in der Region nur selten angewandte Recycling des Ursprungsmaterials vor Ort ist zeitgemäß, denn es spart in signifikantem Umfang Ressourcen und Transport- und Deponiekapazitäten.“, erläutert Bürgermeister Stefan Hattenbach.
Zahlen, Daten, Fakten
31.985 Quadratmeter, davon 19.767 Quadratmeter Nettobauland
7.084 Quadratmeter öffentliche Grünflächen
38 Bauplätze, davon 36 im Eigentum der Gemeinde, davon drei für Mehrfamilienhäuser
Erschließung Ende 2024
Eine Bauplatz-Interessentenliste führt die Gemeindeverwaltung, über die Art der Bauplatzvergabe entscheidet der Gemeinderat im Laufe des Jahres 2023
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