Jugendfeuerwehr engagiert sich
Baumpflanzaktion in den Wilden Weiden

Sho Kawano vom Amt für Waldwirtschaft zeigt, wie ein Baum gepflanzt wird. | Foto: Foto: Landratsamt Ortenaukreis
  • Sho Kawano vom Amt für Waldwirtschaft zeigt, wie ein Baum gepflanzt wird.
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Kappel-Grafenhausen (st) Ausgestattet mit Spaten, Schaufeln, Handschuhen und Akkuschraubern haben sich rund 50 Mitglieder der Kinder- und Jugendfeuerwehr Kappel-Grafenhausen auf den Weg in die Wilden Weiden nahe des Ortsteils Kappel gemacht. Im Rahmen des Kooperationsprojekts „Hier wächst Zukunft“ der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg e. V. und der Landesforstverwaltung pflanzten die jungen Leute diverse junge Bäume, die später einmal zum Struktur- und Artenreichtum dieses überregional bedeutenden Projektgebietes beitragen sollen. Begleitet und angeleitet wurden sie dabei von Förstern des Amts für Waldwirtschaft des Ortenaukreises, Experten des Fördervereins Wilde-Wald-Weiden e. V. und den Jugendbetreuern der örtlichen Feuerwehr.
 

Umgestaltung zu lichtem Wild

Die Wilden Weiden Taubergießen liegen in der ausgedeichten Rheinaue. Ziel des Wilde-Weiden-Projekts ist es, durch ganzjährige Beweidung aus vormaligen Landschaftspflegeflächen eine vielfältige und artenreiche halboffene Weidelandschaft zu entwickeln. Die zum Projektgebiet gehörenden Waldflächen sollen dabei zu einem lichten Wald umgestaltet werden, wie er in früheren Jahrhunderten in vielen Bereichen des Rheintals typisch war. Salers-Rinder und Konik-Pferde unterstützen diesen Öffnungsprozess, gestalten aktiv durch Biss und Tritt die Vielfalt dieser Landschaft und leisten vor allem auch indirekt über ihren Dungeintrag einen enorm wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt.
 
„Die Jugendlichen haben hier kräftig und in toller Teamarbeit angepackt“, so Hans-Georg-Pfüller, Leiter des Amts für Waldwirtschaft des Ortenaukreises. Mit vereinten Kräften ging die Arbeit trotz wechselhaften Wetters zügig voran. So habe die Truppe die Flächen von herumliegenden Reisig befreit, die Schollenhütte, für die seitens der Feuerwehr eine langjährige Patenschaft besteht, auf Vordermann gebracht. „Zudem haben die Helfer eigenhändig vier stabile Schutzzäune aus Holz gebaut. Nur wenn die jungen Pflanzen in den ersten Jahren ausreichend vor dem Fraß durch die Salers-Rinder geschützt sind, können sie einmal zu knorrigen alte Bäumen heranwachsen, wie sie für beweidete lichte Wälder typisch sind“, erklärt Pfüller.
 

Arbeit in kleinen Gruppen

Die Trupps der Kinderfeuerwehr übernahmen auch die Pflanzung von jungen Eichen, Feldahornen und Flatterulmen. In dreiköpfigen Gruppen wurden mit dem Spaten Löcher ausgehoben, die Bäumchen hineingesetzt, Erde zerkrümelt, sorgsam in die Löcher verteilt und gut festgedrückt. „Das ist eine optimale Starthilfe für die jungen Bäumchen, damit diese gut anwachsen und in Zukunft einen wertvollen Beitrag für die ganz besondere Struktur dieses Lichtwaldes leisten können“, zeigte sich Pfüller begeistert von der Leistung des Teams, dem auch Kappel-Grafenhausens Bürgermeister Jochen Paleit dankte: „Ich freue mich sehr über das Engagement unserer Feuerwehr nicht nur in der Gefahrenabwehr, sondern auch im Natur- und Artenschutz. Auch durch dieses Engagement kehren einst ausgestorbene Pflanzen- und Tierarten zurück und der Taubergießen bleibt lebens- und liebenswert,“ so der Bürgermeister. „Dieses faszinierende Gebiet bietet nun gerade im beginnenden Frühjahr wieder ein lohnenswertes Ausflugsziel und wartet mit vielen spannenden Eindrücken auf alle Neugierigen und Wilde-Weiden-Begeisterten,“ so Pfüller abschließend.

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