Besuch bei der Hopfenernte
Philipp Ketterer prüft die Qualität

Geschäftsführer Philipp Ketterer (links) besuchte Hopfenbauer Christian Locher in Tettnang während der aktuell laufenden Hopfenernte, um sich von der Qualität des Rohstoffs zu überzeugen. | Foto: Brauerei Ketterer
  • Geschäftsführer Philipp Ketterer (links) besuchte Hopfenbauer Christian Locher in Tettnang während der aktuell laufenden Hopfenernte, um sich von der Qualität des Rohstoffs zu überzeugen.
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Hornberg (st) Bei der aktuell laufenden Hopfenernte erwarten die Landwirte eine gute, leicht überdurchschnittliche Ernte. Um sich vor Ort ein Bild von der Qualität zu machen, besuchte Philipp Ketterer von der Familienbrauerei M. Ketterer den Tettnanger Hopfenbauer Christian Locher, von dessen Familie die Brauerei in Hornberg schon seit über 90 Jahren Hopfen bezieht.

Rund um Tettnang, dem einzigen Hopfenanbaugebiet Baden-Württembergs, wächst ein besonders aromatischer Hopfen: Gute Durchschnittstemperaturen, Böden und ausreichend Niederschläge aufgrund der Nähe zu den Alpen bieten ideale Voraussetzungen für die grüne Kletterpflanze, die zur Familie der hanfartigen Gewächse gehört. Hopfen ist für Brauereien eine wichtige Zutat: Er sorgt für die charakteristische Bittere im Bier, bringt verschiedene Aromen ins Bier und wirkt als natürliches Konservierungsmittel. Hopfen war übrigens 2007 „Heilpflanze des Jahres“. Hopfen aus Tettnang wird weltweit sehr geschätzt und in 100 Länder exportiert. Da ist es ein glücklicher Umstand, dass die Brauerei Ketterer aus dem Schwarzwald vergleichsweise nahe am Erzeuger liegt.

Herausforderungen

Dass es dieses Jahr nach zwei schwächeren Jahren wieder eine gute Ernte gibt, freut die Bierbrauer und Hopfenbauern gleichermaßen. Denn der Klimawandel bringt auch hier Herausforderungen mit sich: Die Anzahl an Wärmetagen nahm in kürzester Zeit zu und die Niederschläge verteilen sich nicht mehr gleichmäßig über die Saison, sondern es kommt vermehrt zu Starkregenereignissen. „Anfang Juni standen hier die Hopfengärten unter Wasser. Es sah aus wie ein großer See, aus dem die jungen Hopfenranken herausragten“, berichtet Locher von bangen Stunden zum Sommeranfang. „Die vergangenen sonnigen Wochen taten dem Hopfen hingegen dann wieder richtig gut“, so Locher weiter.

Im Austausch mit Philipp Ketterer wurden Muster aus der laufenden Ernte begutachtet und ein Abstecher in einen Hopfengarten gemacht. „Wir freuen uns über diese außergewöhnlich lange, generationenübergreifende Zusammenarbeit“, sagt Ketterer. „Das charakteristische fein-würzige Aroma des Tettnanger Aromahopfens ist in Verbindung mit unserem sehr weichen Brauwasser ein Dreamteam, insbesondere für hopfenbetonte Biere wie unsere Hauptsorte Pils“, so Ketterer weiter. Ein feines Hopfenaroma lag auch bei der Begutachtung der Pflückmaschine und Hopfendarre in der Luft, auf der der frisch geerntete Hopfen behutsam getrocknet wird.

Einen Wermutstropfen gibt es für die Hopfenbauern dennoch. Denn die gute Ernte trifft auf einen insgesamt tendenziell rückläufigen Biermarkt. Für die langjährige Beziehung zwischen Hopfenbauer Locher und der Brauerei Ketterer ist das allerdings kein Problem. Denn die Brauerei entwickelt sich seit Jahren besser als der Markt und muss daher ihren Bedarf an Tettnanger Aromahopfen ergänzend über weitere Anbieter aus Bayern und Baden-Württemberg abdecken.

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