Siegfried Scheffold hört nach 22 auf

Den Ruhestand gibt es zum Dessert

Hornberg "Ich gehe mit einem großen lachenden und einem kleinen weinenden Auge in den Ruhestand", sagt Siegfried Scheffold, Bürgermeister der Stadt Hornberg, der zum 1. März aus dem Amt scheiden wird. Er freue sich aber gemeinsam mit seiner Frau, die ebenfalls in den Ruhestand gehen wird, auf einen neuen Lebensabschnitt.

Siegfried Scheffold blickt auf insgesamt 46 Dienstjahre zurück, 22 davon als Bürgermeister von Hornberg. "Die Begegnung mit den Menschen hat mir immer Freude gemacht, vor allem dann, wenn man zusammen etwas erreicht. Ich habe da auch nie groß zwischen dienstlich und privat unterschieden. Ich habe meinen Beruf geliebt und gelebt", so Scheffold.

Verwaltungsarbeit ist bereichernd und spannend

Die Arbeit in der Kommunalverwaltung habe er immer als spannend und bereichernd empfunden. "Dort gibt es eigentlich keinen Lebensbereich, mit dem man nicht in Berührung kommt, gerade in den kleineren Kommunen", erklärt der 65-Jährige. Er selbst hat mit dem Besuch der Hochschule Kehl eine klassische Verwaltungslaufbahn eingeschlagen und war vor seiner Zeit als Bürgermeister Hauptamtsleiter bei der Stadt Wolfach. Dass er sich 2000 schließlich in Hornberg beworben hat, lag vor allem an den vielen Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort. "Projekte wie die Ortsumfahrung oder auch die Innenstadtsanierung waren die entscheidenden Herausforderungen, warum ich in Hornberg kandidiert habe", so Scheffold.

Mit seiner Bilanz als Verwaltungschef ist er zufrieden. "Ich habe mir von Zeit zu Zeit immer mal wieder meine Wahlprogramme vorgenommen und geschaut, welche Ziele ich ausgegeben habe und was ich bisher davon erreicht habe", erzählt das sympathische Stadtoberhaupt. Wichtig ist ihm aber zu betonen, dass das Erreichte eine Gemeinschaftsleistung von Verwaltung, Gemeinderat und Bürgern sei. "Wir haben in Hornberg immer sehr ziel- und sachorientiert zusammengearbeitet. Dafür bin ich dankbar", so Scheffold. Seine Mitarbeiter beschreiben ihn als Fachmann und klassische Führungskraft, die voran geht und stets korrekt und fair mit den Mitarbeitern umgeht.
Er selbst bezeichnet sich zudem als sehr ausgleichenden Menschen mit diplomatischem Geschick. "Mir ist es lieber, wenn es erst gar nicht zum Konflikt kommt." Lösungsansätze hierfür hat er in seiner Ausbildung als Mediator gelernt, die er vor rund sechs Jahren gemacht hat. Hierbei habe er auch viel über sich selbst gelernt. Wichtig sei hinter den Konflikt zu schauen mit der Bereitschaft, den anderen zu verstehen.

Ganz wichtig ist Scheffold der Austausch mit seiner Frau, mit der er drei gemeinsame Kinder und fünf Enkel hat und seit fast 40 Jahren verheiratet ist. "Meine Ehefrau ist das beste Korrektiv der Welt." Kein Feedback von ihr zu bekommen, sei wie " sich morgens zu rasieren, ohne Spiegel", erzählt er mit einem Lachen.

Kochen ist eine große Leidenschaft

Für den neuen Lebensabschnitt will Siegfried Scheffold vor allem die Dinge tun, für die er in seinem Amt nicht immer ausreichend Zeit hatte. "Die Bewegung ist ein wenig zu kurz gekommen", gesteht er. Zusammen mit seiner Frau stehen deshalb in Zukunft verstärkt das Wandern, Radeln und im Winter auch Langlauf auf dem Programm. "Wir sind gerne in der Natur unterwegs." Weitere Leidenschaften sind das Lesen und vor allem das Kochen: "Ich habe mir für die Zukunft die vegetarische und asiatische Küche vorgenommen." Im Urlaub befasst sich Scheffold immer mit der regionalen Küche vor Ort. Zeit für neue kulinarische Genüsse hat er in Zukunft in jedem Fall ausreichend.