"Das Rathaus erstrahlt in einem neuen Glanze"
Generalsanierte Gebäude wurden 1997 in Hornberg eröffnet
Hornberg (bos/st). Fährt man durch das Zentrum von Hornberg, ist das Stadtbild vor allem durch das Rathaus mit Bürgermeisteramt und das danebenliegende eigentliche Verwaltungsgebäude geprägt. Dort, wo die Hauptstraße auf die Bahnhofstraße trifft, ziehen sie die Blicke auf sich.
Schaut man sich die Geschichte der Gebäude an, spielte das Jahr 1997 eine besondere Rolle: Nach einer eineinhalbjährigen Bauphase konnten sich Bürger und Stadt über umgestaltete und generalsanierte Räumlichkeiten freuen. Erste interne Überlegungen für einen Umbau wurden bereits 1992 angestellt. Wegen zu hoher Kosten war an eine Realisierung des Projektes zunächst jedoch nicht zu denken. Dies änderte sich allerdings schlagartig, als 1994 Fördermittel vom Land in Aussicht gestellt und zur Jahreswende 1994/1995 vom Wirtschaftsministerium bewilligt wurden. Bereits im August 1995 begann man mit den Umbauarbeiten. Äußerlich blieb zwar das meiste unverändert, im Innern war das Rathaus 1997 nach Fertigstellung der Sanierungsarbeiten kaum wiederzukennen. "Das Rathaus als Wahrzeichen und Mittelpunkt unserer Stadt erstrahlt in neuem Glanze, auf das die Bürgerschaft stolz sein kann", erklärte der damalige Hornberger Bürgermeister Thomas Schwerte in einem Grußwort zum generalsanierten Rathaus vor 20 Jahren.
Sowohl im zweigeschossigen Haupt- als auch im dreigeschossigen Nebengebäude wurden die publikumsintensiven Räume im Sinne einer bürgernahen Verwaltung in den unteren Geschossen untergebracht. Beide Gebäude sind im ersten Obergeschoss über einen Steg und im Untergeschoss über einen Installationsflur miteinander verbunden. Auch wenn die Architekten das äußere Erscheinungsbild der beiden Häuser erhalten wollten, mussten zwei neue Dachstühle erstellt werden. Die Dachlasten werden nun über die Außenwände abgetragen und so die Innenfundamente entlastet. Im "Alten Rathaus" wurden neue Decken eingezogen, die des ehemaligen "Hirschen" verstärkt und mit Schall- sowie Brandschutzmaßnahmen versehen. Bei den Böden entschied man sich in den oberen Geschossen für Starparkett, in den Erdgeschossebenen finden sich Sandsteinplatten. Neben den Innenausbauten erhielt die Stadtverwaltung im Zuge der Sanierungsmaßnahmen auch eine neue technische Ausstattung, sowie eine indirekte Beleuchtung in allen Räumen. Äußerlich fällt vor allem die neue Dacheindeckung ins Auge. Neuglasierte Ziegel schmücken beide Dächer und auf der Giebelfassade des "Alten Rathauses" wurde Goldschmuck angebracht. Der Außenbereich wurde auf der Straßen- und Hofseite mit Mischpflaster ausgelegt und erhielt so ein neues Erscheinungsbild. Ein kleiner Baulauf als Verbindung im Hofbereich machte die funktionale Einheit der Gebäude schließlich perfekt.
Das Hornberger Rathaus ist ein geschichtsträchtiges Gebäude. So geht aus der "Hornberger Urkunde Nr. 18a" hervor, dass die erste ausdrückliche Erwähnung mit "Der burger hus" auf das Jahr 1498 zurückgeht. Es ist dann wahrscheinlich einem Brand zum Opfer gefallen und wurde 1533/34 unter Herzog Ulrich von Württemberg neu errichtet. 1634 brannte das Rathaus im Zuge des 30-jährigen Krieges erneut nieder. Bis 1661 gelang der Wiederaufbau. Da keine weiteren Zerstörungen von großem Ausmaß bekannt sind, geht man davon aus, dass die Mauern von damals bis heute keinen größeren Schaden mehr genommen und so bis heute überlebt haben.
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