Hornberger Bühne musste schnell umdisponieren
Alfred Hitchcocks „39 Stufen“ ersetzen „Die toten Augen von London“
Hornberg. Für den Spielleiter des Krimiteams Gebhard Kienzler ging nach der Absage für das
Stück „Die toten Augen von London“ die Suche nach einem neuen für die
Freilichtbühne Hornberg vor einigen Wochen wieder von vorn los.
„Ja, wir waren schon sehr weit“, nimmt Gebhard Kienzler nach dem ersten
Schock die Absage für das Stück mittlerweile gelassen. Schließlich ist
die Vorarbeit nicht umsonst gewesen und die Aufführung nun vermutlich
für 2014 geplant. Grund für die Absage ist, dass der Verlag keine
Genehmigung erteilte, da eine andere Bühne mit der Beantragung der
Aufführungsrechte für die Erstaufführung einfach schneller war. Da die
Spielsaison des Historischen Vereins Hornberg bekanntlich im August
endet, die andere Bühne das Stück allerdings erst im Herbst spielen
wird, ist daher eine Aufführung in der Saison 2013 nicht möglich.
Für Bühnenwart Horst Laumann bedeutet dies, die bereits fertig
ausgetüftelte Geheimtür erst mal wieder einzupacken und zu verstauen.
„Die Tür war Grundlage für das Ausprobieren der Lichttechnik“, erläutert
Gebhard Kienzler, dass mit den Technikern schon längst an der
Beleuchtung gefeilt wurde, auf die bei den Krimiaufführungen verstärkt
Wert gelegt wird. Trotzdem ist für ihn die Sache jetzt kein Beinbruch,
machte er sich erneut auf die Suche nach einem passenden Stück. „Es ist
immer schwierig, zumal wir die ganze Bühne mit einbeziehen wollen“,
erläutert er.
Die jetzt geplanten „39 Stufen“ von Alfred Hitchcock sind derzeit ein „Riesenrenner“ und laufen beispielsweise in
Hamburg mit Ingolf Lück. Ein aberwitziges Theatervergnügen, bei dem die
Zuschauer von nur wenigen Schauspielern, die über 100 Charaktere
verkörpern, auf Richard Hannays abenteuerliche Reise mitgenommen werden.
Mit feiner Ironie, aber auch mit Romantik und Action wird die
Geschichte des unschuldig in einen Mord verwickelten Mannes erzählt, der
aufbricht, um den Spionagering der „39 Stufen“ aufzudecken und sein
Land zu retten. Es beginnt eine irrwitzige Reise von London bis in die
schottischen Highlands. Das Stück spielt in den 1930er-Jahren, und
entsprechend werden die Kostüme und die Musik ausgerichtet sein. „Jeder
wird mehrere Rollen übernehmen müssen“, erläutert Gebhard Kienzler ein Novum.
Noch hat er nicht festgelegt, wer welche Rollen spielt, gibt es im Januar ein erstes zwangloses Treffen. Aber die Überarbeitung
des Rollenbuchs mit den Regieanweisungen steht definitiv und hat den
Spielleiter erneut viele, viele Stunden beschäftigt. Auch die Vorgaben,
wer sich wie auf der Bühne bewegt, gibt Gebhard Kienzler vor. Und: Die
Spieler werden 2013 manches selber auf- und abbauen, auch das hat es so
noch nie gegeben.
„Manche Idee kommt mir in der Sauna oder wie zuletzt beim Festlichen Konzert der Stadtkapelle Hornberg, wenn man gar
nicht damit rechnet“, lacht Gebhard Kienzler. Er wird seine Einfälle nun
mit den Technikern und Bühnenbauern weiter auf die Machbarkeit
untersuchen, denn vermutlich kommt es neben einem Mord sogar zu einem
Flugzeugabsturz.
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