Lokales Wahrzeichen
Barockes Juwel St. Brigitta in Niederschopfheim
Brigida von Kildare, eine der drei Nationalheiligen Irlands, ist die Schutzpatronin der Kirche in Niederschopfheim, Ortsteil von Hohberg. Wie kommt eine irische Heilige in die Ortenau? Die Verehrung Brigidas von Kildare war im Mittelalter weit über Irland hinaus populär. Vor allem das Vieh war ihrem Schutz anvertraut. Um 720 gründeten iroschottische Mönche das Kloster Honau bei Rheinau. Zu seinem Besitz zählte auch Niederschopfheim. 1793 wurde die heutige St. Brigitta eingeweiht. Ob die Vorgängerkirche, für die der Neubau damals erforderlich geworden ist, der Ursprungsbau der Mönche gewesen ist, ist ungewiss. Wir wissen aber, dass Franz Rudhardt – ein Schreiner und Baumeister aus Unterfranken, der den Breisgauer Barock prägte – den Neubau gestaltet hatte. Ursprünglich waren es mal sechs Kirchen in der Ortenau, die der heiligen Brigitta gewidmet waren. Heute gibt es neben Niederschopfheim nur noch eine St.-Brigitta-Kirche in Sasbach. Brigitta bedeutet übrigens "die Tugendstarke".
Schmuckstück
Auf einer Anhöhe gelegen beeindruckt die schlanke barocke Form der Kirche mit ihrem in der Mitte des Portals errichtetem Turm. Über dem Haupteingang thront in einer Außennische eine Eichenholzstatue der Schutzpatronin. Von Rudhart stammt auch der beeindruckende Hochaltar. Das aus Sandstein gemeißelte Becken des Taufsteins wird auf das Jahr 1616 datiert. Die plastische Ausstattung und Bemalung machen St. Brigitta zum Barockjuwel. Die damals angesehene Orgelbauerfamilie Seuffert aus Würzburg erschuf die Niederschopfheimer Orgel.
Claudia Fuß
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