Neues Heim für Fledermäuse
Alter Wasserspeicher vom NABU ausgestattet

Lean (v. l.), Thomas und Markus nach getaner Arbeit vor dem Wasserspeicher | Foto: NABU
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Hofweier (st) Spontane Ideen sind oft auch gute Ideen: Nach der Besichtigung der Kirche von Hofweier auf Fledermausbesatz hin wird Markus Kauber, Fledermausreferent des NABU Kehl-Hanauerland e.V. und aktives Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württemberg e.V., von einem der anwesenden auf den alten Wasserspeicher von Hofweier aufmerksam gemacht. Das alte Gemäuer ist seit den 70er-Jahren stillgelegt und so verschlossen, dass Fledermäuse keine Chance haben, dort ihr Quartier aufzuschlagen. „Neben Nahrungsmangel ist der zunehmende Mangel an geeigneten Verstecken einer der Hauptgründe, warum es Fledermäuse bei uns immer schwerer haben,“ so der NABU Kehl. „Deswegen freuen wir uns über Hinweise und Vorschläge aus der Bevölkerung, wo eventuell etwas getan werden kann. Meist sind die Kosten, wie bei diesem Beispiel, überschaubar.“

Nach einem Vor-Ort Termin mit Bürgermeister Heck und Wassermeister Pfeffer werden Nägel mit Köpfen gemacht. „Ich freue mich sehr, dass die Gemeinde Hohberg so unbürokratisch bereit war, uns den alten Wasserspeicher als Fledermausquartier zu überlassen“, so Markus Kauber. Und Bürgermeister Heck fügt hinzu: “Der alte Speicher wird nicht mehr gebraucht, und warum sollten wir ihn nicht dem Artenschutz zur Verfügung stellen? Wenn wir so einfache Möglichkeiten haben, sollten wir sie auch nutzen.“ Die Gemeinde hat durch die Aktion keinerlei Kosten. Das notwendige Material wird von der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz bezahlt, und die Arbeit machen naturbegeisterte Einwohner ehrenamtlich. So zum Beispiel Wassermeister Pfeffer, der als begnadeter Handwerker Schweißgerät und Bohrhammer hervorholt, und eine verschließbare Gittertür als Einstig befestigt. Mit dabei sind auch Lean, Thomas und Georg. Letzterer stellt den Stromgenerator für die Werkzeuge und das Licht. Die Verstecke und Hangplätze werden durch Markus Kauber vorbereitet, nach einem halben Tag staubiger Arbeit sind alle Vorrichtungen an verschiedenen Stellen im Speicher befestigt.

Für alle Beteiligten wird es jetzt spannend. „Durch den Klimawandel könnte der Speicher sowohl als Sommer- als auch Winterquartier von Fledermäusen genutzt werden", so der Fledermausexperte. Wichtig sind dabei verschiedene Versteckmöglichkeiten und Temperaturzonen, die wiederum von unterschiedlichen Fledermausarten genutzt werden können. Im Sommer als Tages- und Wochenstubenquartier, und im Winter als Winterschlafquartier. Regelmäßige Kontrollen im Sommer und Winter werden zeigen, ob die Fledermäuse der gleichen Meinung sind wie die Menschen. Je nach dem, ob und wie sie genutzt werden, sollen nach und nach weitere Verstecke hinzukommen. In Deutschland sind alle Fledermausarten strengstens geschützt.

Lean (v. l.), Thomas und Markus nach getaner Arbeit vor dem Wasserspeicher | Foto: NABU
Lean und Thomas befestigen ein neues Versteck für Fledermäuse im Inneren des ehemaligen Wasserspeichers. | Foto: NABU

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