Interview mit José F. A. Oliver
Lese-Lenz 2.0 startet am 3. Juli
Hausach. Das ist eine wirklich gute Nachricht: Der Lese-Lenz 2.0 findet dieses Jahr vom 3. Juli bis zum 31. Dezember statt. Initiator José F. Oliver erklärt im Interview mit Anne-Marie Glaser, was dieses Jahr anders ist.
Warum gibt es den neuen Namen Lese-Lenz 2.0?
Das Programm für den diesjährigen Lese-Lenz war Ende Februar schon entworfen und mit vielen Autoren abgesprochen. Auch die Anträge auf Förderungen waren gestellt und die Detailarbeit hatte begonnen. Dann kam Corona.
Warum wurde das Ganze auf sechs Monate ausgedehnt?
Es gibt uns die Möglichkeit, jeden Monat neu hinzuschauen und eventuelle Vorgaben seitens des Landes, der Region und der Kommune berücksichtigen und Notwendigkeiten nachjustieren zu können. Damit schaffen wir uns einen zusätzlichen Halt ins Machbare, so dass wir nichts absagen, sondern einfach nur anders und den Umständen entsprechend gestalten und durchführen können. Das war mir wichtig. Wir wollen und müssen intelligenter sein als das dumme Virus. Und ganz nebenbei ist die Literatur über Monate hin präsent. Wir dürfen unseren kulturellen Beitrag in der Region leisten.
Die Reihe steht auf zwei Säulen. Welche sind das?
Zum einen haben wir sechs analoge Veranstaltungen. Jeden Monat ein literarisches Lese-Lenz-Ereignis, an dem man – mit Anmeldung – teilnehmen kann und wir werden digitale Sprach- und Literaturangebote unterbreiten, die nicht an einen bestimmten Tag und Ort gebunden sind, beispielsweise für Schulen. So können Lehrer unsere Formate dann einsetzen, wenn es ihr Zeitplan erlaubt. Die Schulen müssen sie ja im Grunde auch irgendwie „neu“ erfinden.
Wie muss man sich den technischen Ablauf der digitalen Module vorstellen?
Wir bieten beispielsweise Hörbeiträge oder kurze Filme auf unserer Homepage an oder gestalten Arbeitsblätter zu Literatur und Sprache, die im Unterricht eingesetzt werden können.
Auch Streaming-Lesungen für einzelne Schulklassen sind vorgesehen. Daneben wird es Lese- und Hörbeiträge für alle geben, die daran interessiert sind.
Was ist anders bei der Eröffnungsveranstaltung am 3. Juli und den anderen analogen Veranstaltungen?
Die Eröffnungsveranstaltung wird am 3. Juli um 21 Uhr stattfinden – in Form eines Autokinos. Ich nenne es „Literatourkino“. Ilija Trojanow wird seinen neuen Roman „Doppelte Spur“ vorstellen. Das wird garantiert ein Erlebnis. Allerdings muss man sich auch hierzu beim Kultur- und Tourismusbüro in Hausach anmelden. Wir haben Platz für 120 PKW. Die monatlichen Lese-Lenz-Höhepunkte werden immer wieder neu beworben. Zu jeder Veranstaltung wird auch ein zirka 20-minütiger Film gedreht, den man auf Youtube anschauen kann.
Was ist Ihr persönlicher Höhepunkt bei der diesjährigen Veranstaltungsreihe?
Dass der Lese-Lenz stattfinden wird – das ist wunderbar, stimmt mich froh und gibt mir perspektivische Kraft und Energie. Die Kultur bleibt nicht auf der Strecke.
Wo gibt es das Programm?
Nach und nach auf unserer Homepage: www.leselenz.eu.
Außerdem wird es ein monatliche Lese-Lenz-Post geben. Wer daran interessiert ist, möge mir eine Mail schicken an info@leselenz.com.
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